Shop the Look: Google ermöglicht Kauf in der Suche

Veröffentlicht: 07.09.2016 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 07.09.2016

Wenn Smartphone-Nutzer unterwegs auf Shopping-Tour gehen, geschieht das meist spontan. Eine genaue Kaufabsicht haben die wenigsten Nutzer, wenn sie bei Google mit ihrem Handy nach Produkten suchen. Mit einem neuen Anzeigenformat namens „Shop the Look“ will Google die Nutzer aber besser abholen – und direkt den Kauf ermöglichen.

 

Jugendliche mit Elektronikgeräten

© oneinchpunch – Fotolia.com

Google will die Art und Weise, wie Nutzer einkaufen, verändern. Es geht vor allem um das Entdecken von neuen Produkten in den spontanen Shopping-Momenten, die nach Ansicht des Unternehmens vor allem auf mobilen Endgeräten geschehen. Denn wenn sich jemand in der mobilen Websuche nach Kleidung oder anderen Produkten erkundigt, hat er meist keine genaue Idee, was genau er kaufen möchte. Die Inspiration läuft dann nach Angaben von Googles Senior Product Managerin Melissa Hsieh Nikolic über Bilder ab.

Durchlauf von Shop the LookDavon will das Unternehmen mit seinem neuen Anzeigenformat „Shop the Look“ nun profitieren und den Nutzern ein neues Einkaufserlebnis bieten. Sucht ein Nutzer beispielsweise nach einem Outfit für eine Cocktailparty, werden Bilder von Fashion-Bloggern in passenden Outfits angezeigt. Über die „Shop the Look“-Funktion gelangt der Nutzer dann auf eine Unterseite von Google, auf der passende Angebote von verschiedenen Seiten zusammengefasst sind. So soll das Outfit exakt, beziehungsweise ähnliche Artikel, einfach und schnell eingekauft werden können.

Google will die Nutzer in der Suche behalten

Bei den Anzeigen auf der Unterseite handelt es sich dabei um Shopping Ads. Die Händler zahlen wie bei den Standard-Shopping-Ads einen Cost-per-Click-Preis. Die Klicks und Impressionen werden in den existierenden Shopping-Kampagnen ausgewertet. Die Bilder, die bei „Shop the Look“ angezeigt werden, stammen von den Marken selbst, von Bloggern, Händlern oder Publishern. Das neue Anzeigenformat ist bislang auf Mobilgeräten in den USA im Test.

Wie die Neue Zürcher Zeitung berichtet, steckt hinter „Shop the Look“ der Versuch von Google, nützlichere Treffer in der Suchmaschine auszuliefern. Damit will das Unternehmen verhindern, dass die Nutzer in Apps von Mode-Händlern direkt nach Outfits suchen. Die NZZ vergleicht das Prinzip mit dem Knowledge Graph, der nützliche Informationen direkt aus der Wikipedia abgreift und neben den Suchergebnissen anzeigt. Damit sollen die Nutzer die Wikipedia gar nicht mehr aufrufen müssen, bleiben also in der Suchmaschine. Und das bietet Google die Möglichkeit, dem Nutzer mehr Werbung anzuzeigen und so auch mehr Geld zu verdienen.

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