Google setzt auf sich selbst und platziert massiv Eigenwerbung

Veröffentlicht: 24.01.2017 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 24.01.2017

Die Macht von Google ist schier unangefochten. Doch nicht nur externe Unternehmen und Werbetreibende arbeiten daran, das Potenzial der Suchmaschine auszuschöpfen. Auch Google selbst kauft fleißig Anzeigen, um die hauseigenen Produkte bestens zu platzieren. Damit wird Google selbst ein Stück weit zum Konkurrenten der eigenen Werbekunden.

Google Logo auf Tablet
© Roman Pyshchyk – shutterstock.com

Google ist nicht nur eine der ersten Anlaufstellen für viele werbetreibende Unternehmen. Nein, Google ist auch selbst ein werbetreibendes Unternehmen. Und wie eine neue Erhebung belegt, die das Wall Street Journal in Auftrag gegeben hatte, kommen sich Google und seine Kunden dabei durchaus auch ins Gehege. Denn Google selbst soll Anzeigen kaufen, um den Vertrieb der hauseigenen Produkte zu pushen – und zwar nicht nur in Einzelfällen, sondern millionenfach.

Die Google-Produkte, die dabei im Fokus der Werbung stehen, sind zum Beispiel Smartphones und Chromebooks, Smartwatches oder auch die Hightech-Geräte des Schwesterunternehmens Nest.

In 91 Prozent ist Werbung für Google-Produkte am besten platziert

Wie ZDNet berichtet, wurde die Analyse von dem Online-Marketing-Unternehmen SEMrush durchgeführt, wobei die Branchenexperten Tausende unterschiedliche Suchen bzw. Suchvorgänge zu insgesamt 25 Begriffen prüften. Im Zuge der Analyse wurde auf Desktop-PCs zurückgegriffen sowie die Surf-Historie blockiert, sodass diese keinen Einfluss auf die Ergebnisse hatte.

Das Ergebnis: „Bei 91 Prozent der Suchvorgänge war Werbung für Produkte von Google und seinen Schwesterfirmen am besten platziert. Bei 43 Prozent waren die beiden obersten Plätze solchen Produkten vorbehalten“, schreibt das Portal. „Bei allen Suchanfragen nach ‚Laptops‘ hatte ein Inserat für ein Chromebook die beste Platzierung.“ Auch in der Kategorie Smartphones wird das Ausmaß der Google-Anzeigen deutlich: Suchten die Prüfer nach Smartphones, so erschienen in fast allen Fällen drei aufeinanderfolgende Anzeigen für Googles Pixel-Modelle an prominentester Stelle. Auf der Suche nach „Watches“ sollen die Werbeanzeigen sogar in 98 Prozent aller Fälle mit Android-Wear-Smartwatch begonnen haben.

Interessenskonflikt – ja oder nein?

Aus dieses Ergebnissen ließe sich schlussfolgern, so die Experten, dass Google seine Marktmacht und Dominanz nutze, um auch das Wachstum anderer Geschäftsbereiche voranzutreiben und sich einen Vorteil gegenüber anderen Wettbewerbern zu verschaffen. Da erstaunt es doch, dass Google laut ZDNet in dieser Praxis selbst keinen Interessenskonflikt mit seinen Werbekunden sieht.

Kommentare  

#2 Domenik Otte 2017-01-27 22:01
Es gibt in Deutschland neben Google auch weitere Internet-Anzeig ennetzwerk. Ja sogar Suchmaschinen. Jede Suchmaschine hat seine eigenen Vorteile. Die eine sucht schneller, die andere liefert mehr gefilterte Infos.
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#1 Jean Bershing 2017-01-24 08:08
Wenn Google die mittlerweile komplett ausser Kontrolle geraten sind die Muskeln spielen lässt, wird es ganz eng für die Konkurrenz.
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