Wolf im Schafspelz: Google löscht Milliarden schlechte Anzeigen

Veröffentlicht: 26.01.2017 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 26.01.2017

Es gibt gute Werbung und schlechte Werbung. Und es gibt solche, die störend, irreführend oder sogar rechtlich kritisch ist. Gegen letztere Kategorie will (bzw. muss) Google vorgehen und so hat der Suchmaschinenriese im vergangenen Jahr eine gigantische Masse an schlechten Werbeanzeigen gelöscht.

Wolf zwischen Schafen
© dedMazay – shutterstock.com

Das Netz wird förmlich überschwemmt von schlechten Werbeanzeigen oder solchen Anzeigen, die gegen die Werberichtlinien von Google verstoßen. Das ist nicht nur nervig für die Kunden, sondern natürlich auch ungünstig für seriöse und professionelle Werbetreibende, deren Anzeigen womöglich zwischen dem ganzen Werbemüll verloren gehen.

Wie W&V mit Verweis auf den Blog von Google schreibt, hat der Suchmaschinenriese 2016 sage und schreibe 1,7 Milliarden schlechte Anzeigen geblockt. Das Erschreckende daran: Das sind doppelt so viele wie im Jahr davor. Es scheint also eine Tendenz zu geben, nach der die Zahl schlechter Anzeigen steigt.

Illegal, täuschend, gefährlich – Warum Google Anzeigen löscht

Es stellt sich die Frage: Warum verdient es eine Werbeanzeige, von Google gelöscht zu werden? – Die Antwort darauf ist vielfältig: Meist geht es um Täuschung, um unangemessene, gefährliche oder vielleicht sogar illegale Inhalte. Näheres dazu führt Google selbst aus und nennt spezielle Fälle von geblockter Werbung:

Zum einen haben wir da natürlich Werbeanzeigen für illegale Produkte oder Aktivitäten. Allein 2016 hat Google beispielsweise 17 Millionen schlechte Anzeigen im Bereich des illegalen Glücksspiels und 68 Millionen aufgrund gesundheitlicher bzw. medizinischer Risiken entfernt. Genannte werden hierbei zum Beispiel „Wunderpillen“ oder Medikamente, die für Gewichtsverlust sorgen sollen. Häufig gehen solche Anzeigen auch mit einer Irreführung einher. Doch da Anzeigen, die mit falschen oder irreführenden Informationen versehen sind, Nutzer verunsichern oder ihnen sogar gefährlich werden können, geht Google auch gegen solche Inhalte vor.

Google: Der Kampf gegen Betrüger geht immer weiter

Neben irreführenden oder illegalen Inhalten nennt Google zum anderen auch Werbeanzeigen, die ein reibungsloses Surfen im Internet gefährden: beispielsweise Anzeigen, durch die ungewollte Apps heruntergeladen werden. Auch Anzeigen, die falsche News oder Berichterstattungen verbreiten, fallen der Löschung anheim – übrigens genau wie Anzeigen für Plagiate bzw. Produktfälschungen.

Dabei geht Google nicht nur gegen die Werbeanzeigen selbst vor: Wenn Anzeigen auftauchen, die gegen die Richtlinien des Konzern verstoßen, blockiert Google diese oder schließt sogar den Werbetreibenden aus bzw. löscht deren Konten.

Obwohl Google 2016 mehr schlechte Werbeanzeigen gelöscht habe als jemals zuvor, höre der Kampf an dieser Stelle natürlich nicht auf: „Da wir in bessere Erkennungssysteme investieren, investieren auch die Betrüger in ausgefeiltere Versuche, unsere Systeme zu betrügen“, schreibt das Unternehmen. Um Menschen in der Online-Welt zu schützen und ihnen das Beste aus der Welt des offenen Internets präsentieren zu können, sei es daher essenziell, schlechte, irreführende und gefährliche Anzeigen aufzuspüren und gegen diese vorzugehen.

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