Google: Neue Richtlinien gegen Hassbeiträge und „Fake News“

Veröffentlicht: 17.03.2017 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 17.03.2017

Google will stärker gegen falsche Informationen und Hassbeiträge vorgehen. Dazu hat das Unternehmen neue Richtlinien für seine Qualitätsprüfer vorgestellt. Sie sollen die Inhalte nun kennzeichnen, damit der Google-Algorithmus sie besser erkennen kann.

Google auf einem Smartphone

© MK photograp55 / Shutterstock.com

Die Qualitätsprüfer von Google sollen in Zukunft gezielt gegen Webseiten vorgehen, auf denen sich beleidigender, hasserfüllter oder inkorrekter Inhalt befindet. Das Unternehmen hat dafür laut Heise Online neue Richtlinien für die Prüfteams umgesetzt, die entsprechende Websites als „offensive“ (beleidigend) kennzeichnen sollen. Der Google-Algorithmus könne dann derartige Websites besser erkennen und abwerten. In den Suchergebnissen ist die Seite dann erst auf den hinteren Plätzen zu finden – gelöscht wird sie von Google aber nicht.

Dem Google-Entwickler Paul Haahr zufolge seien nur 0,1 Prozent der Suchergebnisse von den neuen Richtlinien betroffen. Trotzdem sei es ein „wichtiges Problem“, dem Google sich damit widmet. Die neuen Maßnahmen richten sich auch gegen sogenannte „Fake News“, gefälschte Meldungen, die den Anschein von seriösen Nachrichten haben und oft brisante Themen behandeln. Google meidet diesen Begriff allerdings bewusst, weil er zu vage sei, erklärt Haahr.

Keine perfekten Ergebnisse, aber Verbesserungen

Die neuen Richtlinien sind in einem 160-Seiten-Dokument festgelegt. Dort gibt Google den Qualitätsprüfern auch Beispiele, mit denen sie Websites besser einschätzen können sollen. So sei die Website mit dem Titel „Top 10 reasons why the holocaust didn’t happen“ (Top 10 Gründe, warum der Holocaust nie stattgefunden hat) als „Upsetting-Offensive“ zu markieren. Ein Beitrag des History Channels zum Thema Holocaust sei hingegen nicht zu markieren, stellt das Dokument klar.

Google hatte mit dem Thema die neuen Richtlinien im Dezember letzten Jahres erprobt. Das Unternehmen will dabei eine Verbesserung der Suchergebnisse für den Suchbegriff „Did the holocaust happen?“ erreicht haben. In anderen Themenbereichen fänden sich aber weiterhin Falschmeldungen und Hasskommentare. Google-Entwickler Haahr räumte ein, dass die Bemühungen keine perfekten Ergebnisse liefern werde, man aber auf große Verbesserungen hoffe.

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