Trump gegen Google: Es geht in Runde Zwei

Veröffentlicht: 30.08.2018 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 30.08.2018

Nachdem sich US-Präsident Donald Trump bereits mit Amazon angelegt hatte, hat er sich nun offenbar auf Google eingeschossen. Der mächtigste Mann der Welt fühlt sich vom Suchmaschinenriesen falsch dargestellt – und moniert nun vermeintliche Parteilichkeit des Unternehmens.

Donald Trump
© stock_photo_world / Shutterstock.com

Nachdem US-Präsident Donald Trump sich zunächst kritisch gegenüber der Google-Suche geäußert hatte, wirft er dem Unternehmen nun vor, politische Parteilichkeit an den Tag zu legen. Der mächtigste Mann der Welt hat dabei über Twitter ein Video verbreitet, in dem die Behauptung aufgestellt wird, dass Google die Reden von seinem Vorgänger Barack Obama immer prominent dargestellt hatte, die jüngste Rede von Trump vor dem US-Kongress aber unter den Tisch fielen ließ. Gestützt wird die Aussage durch Screenshots aus den Jahren 2012 bis 2018. Trump teilte das Video mit dem Hashtag #StopTheBias (zu deutsch etwa: #StopptDieEinseitigkeit).

Google: Video enthält manipulierte Screenshots

Google widerspricht den Vorwürfen von Trump. „Am 30. Januar 2018 haben wir den Livestream zu Präsident Trumps Rede zur Lage der Nation auf Google.com hervorgehoben“, erklärte das Unternehmen laut BBC. „Wir haben die erste Rede eines neuen Präsidenten vor dem Kongress in der Vergangenheit nie hervorgehoben. Deshalb gab es keine Ankündigung für diese Rede weder im Jahr 2009 noch im Jahr 2017 auf Google.com“.

Auch Steve Grove, Director von Googles News Lab, widersprach dem US-Präsidenten auf Twitter und bezeichnete die Vorwürfe als „unwahr“. Zudem zeigen sich einige Unstimmigkeiten in dem Video, das Trump geteilt hat. Bei dem Screenshot aus dem Jahr 2016 wird beispielsweise noch das alte Google-Logo angezeigt, obwohl das Unternehmen sein Logo im Herbst 2015 änderte. Zudem wurde an diesem Tag ein Cinderella-Doodle angezeigt und der Satz, der die Rede von Präsident Obama ankündigte, wies darauf hin, dass es die letzte Rede zur Lage der Nation des Präsidenten ist. Beides fehlt in dem Screenshot, der im Video gezeigt wird. Hier wurde also offenbar manipuliert.

Trump fühlt sich schlecht behandelt

Trump selbst hatte sich Anfang der Woche auf Google eingeschossen und dem Unternehmen am Dienstag vorgeworfen, durch seinen Algorithmus die Suchergebnisse zuungunsten des US-Präsidenten zu beeinflussen. Bei einer Suche nach „Trump News“ habe der Präsident nur negative Berichte „der Fake-News-Medien“ angezeigt bekommen. „In anderen Worten, die Suchergebnisse sind MANIPULIERT, für mich & andere, sodass fast alle Nachrichten & Meldungen SCHLECHT sind“, schrieb Trump in üblicher Manier. „Fake-CNN wird prominent dargestellt. Republikanische/konservative & faire Medien werden ausgeblendet. Illegal?“

Zuvor hatte der US-Präsident auch schon gegen andere Tech-Konzerne geschossen und auch Amazon stark in die Kritik genommen. Dass er sich mit Amazon-Chef Jeff Bezos nicht ganz grün ist, ist schon länger bekannt. Dass Bezos das Trump-kritische Medium The Washington Post besitzt, ist dem Präsidenten wohl gar nicht recht. Auch Facebook und Twitter, die seiner Ansicht nach konservative Medien unterdrücken, kritisierte Trump in den letzten Tag stark.

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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Kommentare  

#1 Jam 2018-08-31 09:38
Ich sag es immer wieder und wieder und wieder:

Der Mann ist gefährlich!
Alles was er sagt oder tut sollte hinterfragt werden und nichts aber auch garnichts von ihm darf so hingenommen werden.......
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