Verbraucherzentrale: Preissuchmaschinen oft fehlerhaft (Update)

Veröffentlicht: 03.09.2014 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 03.09.2014

Preissuchmaschinen können Händlern helfen, Neukunden zu gewinnen. Doch die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat festgestellt, dass die Preisvergleiche eine hohe Fehlerquote aufweisen – das kann für Händler deutliche Nachteile bedeuten.

Tastatur mit Best Price Taste 

(Bildquelle "Best Price"-Taste: jurgenfr via Shutterstock)

Sucht ein Kunde im Internet nach Produkten, die er sehr selten kauft und zuvor noch nicht online gekauft hat, nutzt er oft Preissuchmaschinen, um den günstigsten Preis zu finden. Das bietet Online-Händlern die Möglichkeit, Neukunden zu gewinnen und diese für ihren Shop zu begeistern. Kommt es allerdings zu Problemen, springen die Kunden höchstwahrscheinlich schnell wieder ab. Genau solche Probleme will die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen nun festgestellt haben.

Die Verbraucherzentrale hat neun Preissuchmaschinen untersucht. Billiger, Evendi, Guenstiger, Idealo, Google/Shopping, Kelkoo, Preis, Preissuchmaschine und Meta-Preisvergleich standen im Test der Verbraucherzentrale auf dem Prüfstand und mussten zwei Aufgaben erfüllen: Zum einen sollten fünf unverbindliche Preisempfehlungen von Elektrogeräten deutlich unterboten werden, zum anderen galt es, je ein Elektronik-Schnäppchen aus Prospekten zu schlagen.

Preissuchmaschinen zu 25 Prozent fehlerhaft

Während es beim Unterbieten der UVP keine Probleme gab – „selbst die trutschigsten unterboten die Herstellerpreise um Längen“, so die Verbraucherzentrale – sah es bei den Prospekt-Schnäppchen anders aus. Hier gelang es bei nur einem Produkt gerade mal zwei Anbietern, das günstigste Angebot zu schlagen.

Schwerwiegender ist aber ein anderes Problem: Bei jedem vierten Ergebnis der Preissuchmaschinen gibt es laut Verbraucherzentrale Ungereimtheiten zwischen dem gefundenen Preis und dem, der tatsächlich im Shop ausgezeichnet ist. So stimmten etwa Produktpreis oder Versandkosten nicht überein, bei Meta-Preisvergleich lag die Spitze bei 87 Euro Differenz. Weitere Fehler: Artikel waren trotz Preissuchmaschinen-Ergebnis nicht vorrätig oder ein anderes als das gesuchte Produkt wurde angezeigt.

Derartige Probleme können Kunden, die über eine Preissuchmaschine in den Shop finden, schnell wieder vertreiben. Als Online-Händler sollte man daher darauf achten, den Produkt-Feed, der die Daten an die Preissuchmaschine weiterleitet, stets aktuell zu halten. Neigt die Preissuchmaschine trotz aktuellem Feed zu Fehlern, empfiehlt sich ein Wechsel – fehlerhafte Preisangabe oder Produktanzeigen sorgen bei Kunden schließlich für Ärger und sind bisweilen auch abmahngefährdet. Und das schadet vor allem dem Händler.

 

Update, 03.09.2014

Die Preissuchmaschine eVendi hat, wie sie OnlinehändlerNews gegenüber mitteilte, umgehend auf die Kritik der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen reagiert und seine Website überarbeitet. Nach Angaben des Unternehmens wurden bereits Änderungen vorgenommen, um die Benutzerfreundlichkeit der Suchmaschine zu verbessern.

Demnach habe man weitere Sortier- und Filterfunktionen eingebaut, um die Suche für Kunden zu verbessern. Außerdem zeigt eVendi nun den Gesamtpreis - zusammengesetzt aus Produktpreis plus Versandkosten - in der Übersicht an.

Bei der Überarbeitung der Seite suchte eVendi auch direkt den Rat der Verbraucherzentrale, wie eVendi-Geschäftsführer Daniel Hübsch betont: "Wir haben Kontakt mit der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen aufgenommen, um mehr Informationen und detaillierte Testergebnisse der vorgenommenen Stichprobe zu erfragen und darauf zu reagieren."

 

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