Entwarnung für Online-Händler: Mut zu Versandkosten

Veröffentlicht: 27.05.2013 | Geschrieben von: Doreen Rothmann | Letzte Aktualisierung: 04.11.2015

Eine aktuelle Shopmacher-Studie macht Händlern Mut für Versandkosten. Das überraschende Ergebnis: Weniger als 15 Prozent der größten Online-Textilhändler versenden versandkostenfrei. Die Annahme von der flächendeckenden Versandkostenfreiheit kann sich demnach also offenbar nicht bewahrheiten.

Pakete auf Laufband

„Das ist ein klares Entwarnungs-Signal für alle Online-Händler, das weit über die Textilbranche hinaus wirkt", sagte der Shopmacher-Geschäftsführer Marcus Diekmann. „Wer seine Produkt- und Preispolitik im Griff hat und in dieser Hinsicht gut aufgestellt ist, kann sehr wohl Versandkosten berechnen. Wenn die sonstigen Parameter stimmen, sind die Kunden bereit, diese zu bezahlen. Die in der Branche häufig gehandelte Aussage, man könne heute als Online-Händler nur versandkostenfrei anbieten, ist damit ins Reich der Märchen verbannt“, so Diekmann weiter. Offenbar werde der Online-Handel auch im Hinblick auf die Erwartungshaltung der Kunden erwachsen.

Angesichts dieses Studienergebnisses können Online-Händler der Branche aufatmen, denn Versandkostenfreiheit ist keineswegs Standard. Ausgehend von dieser Studie stellt Marcus Diekmann fest, dass erfolgreiche Unternehmen ihr Online- und Multichannel-Geschäft inzwischen genauso betriebswirtschaftlich optimieren wollen wie ihr übriges Geschäft. „Die ganzheitliche Betrachtung der Marketing- und Vertriebswege, ob online oder offline, ist im Begriff, sich zumindest in der von uns untersuchten Textilbranche zu etablieren. Das ist die gute Botschaft.“

Nicht anzutreffen: Konsequentes Multichannelling

Ein konsequentes Multichannelling ist dennoch selten anzutreffen. So beschränken sich die derzeit angebotenen kanalübergreifenden Multichannel-Services überwiegend auf Lieferung der Waren in die Filiale (23,6 Prozent). Die Möglichkeit, Waren in der Filiale zu retournieren, bieten nur 19,7 Prozent der Onlineshops. Nur 5,5 Prozent gestatten die Bezahloption in einer Filiale.

Immer häufiger dagegen werden mobile Anwendungen, um die Kunden in ihrer jeweiligen Lebenssituation abzuholen. So hat rund jeder zweite Shop-Anbieter (49 Prozent) seinen Auftritt durch Apps und/oder mobile Sites an das veränderte Kundenverhalten angepasst. Nicht wegzudenken sind dabei die Online-Präsenzen auf Facebook & Co., denn immerhin rund 86 Prozent der Shops unterhalten eine Facebook-Präsenz.

Zur Studie

Die Studie „Analyse der Onlineshops der Top 100 Textilhändler in Deutschland“ ist kostenlos bei Shopmacher erhältlich. Für die Untersuchung wurden 127 Onlineshops der Top 100 Textilhändler analysiert. Ausgangsbasis waren die von der Branchenzeitschrift „Textilwirtschaft“ ermittelten größten Textileinzelhändler in Deutschland.

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