Kolumne: Die Woche der Wahrheiten und Unternehmenszahlen

Veröffentlicht: 19.07.2013 | Geschrieben von: Anja Günther | Letzte Aktualisierung: 22.07.2013

In der vergangenen Woche drehten sich die Schlagzeilen erneut um Datenschutz, Datenlecks und Datensicherheit bei Regierungen und Unternehmen. Frei lesbare Passwörter bei Facebook und Google sorgten genauso für Aufregung wie die Zusammenarbeit der großen Konzerne mit der US-Regierung. Im Zuge dessen wartete man gespannt auf die Unternehmenszahlen der führenden Internet-Unternehmen.

EBay machte den Anfang mit positiven Umsatz-Zahlen in einem starken zweiten Quartal 2013, die aber laut John Donahoe, CEO und Präsident von eBay, in der zweiten Jahreshälfte durch einen zu erwartenden “makroökonomischen Gegenwind” in Europa und Korea etwas gebremst werden könnten. Der Wandel eBays von der Auktionsbörse für Privatleute hin zum Handelsplatz für Händler scheint sich für eBay zu lohnen, auch wenn der Gewinn durch leicht erhöhte Kosten etwas geschmälert wurde. Vor allem mit Unterstützung der schwarzen Zahlen von PayPal kann eBay sich sehen lassen.

Zalando legte in diesen Tagen erstmals einen Quartalsumsatz vor, der einen Netto-Umsatz von 372 Millionen Euro umfasst. Verglichen mit den ersten drei Monaten des Vorjahres stieg der Umsatz von damals 214 Millionen Euro um 74 Prozent. Die Zahlen beeindrucken. Jedoch fehlen nach wie vor Angaben zum Gewinn bei Zalando, welche wesentlich interessanter wären – speziell mit Blick auf die hohen Kosten für das Retourengeschäft, welches noch immer eine zentrale Rolle bei Zalando zu spielen scheint.

Google steigerte seinen Umsatz und Gewinn. Jedoch wurden die Erwartungen der Anleger und Analysten trotzdem nicht erfüllt. Bei Google schwächelt das Werbegeschäft. Trotz einer Zunahme der Klicks auf Werbeanzeigen, sanken die Einnahmen pro Klick, was auf die steigende Anzahl von Smartphone-Nutzer zurückzuführen ist. Im Mobil-Bereich sind die Anzeigen günstiger zu erwerben, als bei Werbung auf anderen Endgeräten. Ab Montag wird Google Änderungen im Bereich der Werbeanzeigenschaltung durchsetzen. Die Adwords-Kampagnen seiner Werbekunden, welche bis Montag noch nicht händisch umgestellt wurden, werden dann automatisiert auf „Erweiterte Kampagnen“ umgestellt. Damit können dann keine separaten Kampagnen mehr für die einzelnen Endgeräte gefahren werden, sondern die Endgeräte werden nur noch innerhalb einer Kampagne ausgewählt.

Darüber hinaus testet der Suchmaschinenriese gerade die Verschlüsselung von Daten auf Google Drive als Schutz vor PRISM. Gut, dass Googles Datenkrake jetzt daran denkt.

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