Mobil-optimierte Homepage wird für Onlinehändler wichtiger

Veröffentlicht: 07.03.2013 | Geschrieben von: Redaktion | Letzte Aktualisierung: 07.03.2013

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Weil immer mehr Smartphones verkauft werden, greifen immer mehr Internet-Nutzer von unterwegs auf die Angebote von Online-Shops zu. Eine neue Studie zeigt: Deutsche Nutzer wählen dabei lieber den Zugang mit einem Browser im Handy auf die jeweiligen Website, als dass sie eine eigene Applikation (App) des Shops starten. Experten empfehlen daher den Onlinehändlern, die eigene Homepage für die mobile Nutzung anzupassen.

Wie die Internet-Marktforschungsfirma Comscore ermittelt hat, haben 6,5 Prozent aller deutschen Handybesitzer im Zeitraum März bis Mai 2011 eine Shoppingseite über ihr Mobilgerät aufgerufen – also jeder 15. Nutzer. In ähnlichem Umfang haben sie Auktionsseiten und Preisvergleichsportale aufgesucht. Das sind fast doppelt so viele Menschen wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Betrachtet man nur die Besitzer von Smartphones, so hat im Durchschnitt jeder von ihnen auf einer Shoppingseite gesurft.

„Dieser Trend stellt sowohl eine Chance als auch eine Gefahr für die Einzelhändler dar“, meint Jeremy Copp, Comscore-Vizechef für das Mobile-Geschäft in Europa. Einerseits würde der mobile Zugang den Einzelhändlern zunehmend die Gelegenheit bieten, bessere Beziehungen zum Kunden aufzubauen. Andererseits könnten die Kunden mit dem Handy nun leichter Preise von konkurrierenden Einzelhändlern während ihres Einkaufes in einem Ladengeschäft vergleichen.

Die Forscher haben auch untersucht, auf welche Weise die Nutzer von Smartphones auf die Inhalte der Online-Shops zugreifen: Der größere Anteil, eineinhalb Mal so viele, hat dabei den Browser des Geräts verwendet, ein kleinerer Teil hat die jeweilige App aufgerufen. Einzelhändler, so Comscore-Experte Copp, sollten ihren Blick daher auf eine mobil-optimierte Webseite richten, sollten sie das noch nicht getan haben. Apps würden zukünftig dann an Bedeutung gewinnen, wenn die Verbraucher mit einer gewissen Regelmäßigkeit ihre Geschäfte über das Handy tätigen.

Dass Onlinehändler heute unbedingt mobiles Marketing betreiben müssen, davon ist auch Birger Veit überzeugt. Der Geschäftsführer der Hamburger Marketing-Agentur Cellular sagte der Zeitschrift „Der Handel“ (Deutscher Fachverlag): „Wer das unterlässt, wird keine große Zukunft mit seinem Shop haben.“ Ein Hauptfehler sei es, dass Firmen versäumen, für ihr mobiles Marketing auch eine mobile Website zu erstellen, mit der die Inhalte für das kleinere Display der Handys gut sichtbar dargestellt werden. Auf dieser müssten alle wichtigen Fakten eines Händlers sofort sichtbar sein: Adresse, Öffnungszeiten und Kontaktmöglichkeiten.

Hagen Sexauer von der Strategieberatung Sempora nimmt in derselben Zeitschrift eine Abschätzung der jeweiligen Kosten vor. Wird eine mobil-optimierte Webseite ohne Shopping-Funktion neu aufgesetzt, können die Kosten im niedrigen fünfstelligen Bereich liegen. Das Ergänzen einer klassischen Internetsite um die Mobile-Funktion dürfte allerdings weitaus günstiger werden. „Eine App ist teuer, und sie eignet sich nicht für jeden Anbieter“, sagte Sexauer. Hier müsse man mit Investitionskosten von 20.000 Euro aufwärts rechnen.

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