Prognose: Weihnachtliche Kauflaune der Deutschen sinkt

Veröffentlicht: 06.11.2014 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 06.11.2014

Wie in jedem Jahr wird wohl auch das diesjährige Weihnachtsfest in glanzvoller Pracht erstrahlen: Und wenn die Schokoladen-Nikoläuse aus den Regalen blinzeln und die weihnachtliche Dekoration eine behagliche Stimmung verbreitet, greifen viele Shopper für gewöhnlich auch mal tiefer in die Taschen und zeigen sich spendabel. Doch diese Freigiebigkeit wird es in den kommenden Wochen vielleicht nicht geben: Denn Branchen-Experten warnen vor einer sinkenden Kauflaune.

Weihnachtsmann-Mütze am Haken

(Bildquelle Weihnachtsmann-Mütze: KellyNelson via Shutterstock)

Nichts ist in Stein gemeißelt – Prognosen zur Kauflaune schwanken

Es sind verschiedene Zahlen, die jedoch beide in die gleiche Richtung zeigen: Die Wirtschaftsberatung Deloitte prognostiziert, dass deutsche Shopper in diesem Jahr etwa 266 Euro für weihnachtliche Präsente ausgeben werden. Dieser Wert liegt zwei Prozent unter dem Vorjahr. Auf einen noch gravierenderen Einbruch weist hingegen eine Umfrage von Ernst & Young hin: Diese geht von einem durchschnittlichen Einkaufswert in Höhe von 219 Euro aus, was alles in allem 20 Prozent unter Vorjahresniveau liegt.

Für Händler sind solche Negativ-Prognosen zur Kauflaune der Kunden wahrlich nicht angenehm, schließlich sind viele von ihnen auf das Weihnachtsfest und die damit verbundenen Umsatzsprünge angewiesen. Da bleibt schließlich nur zu hoffen, dass die Prognosen daneben liegen. Doch Thomas Harms, Handelsexperte von Ernst-&-Young, kommentiert laut Handelsblatt: „In der Tendenz lagen die Umfragen in den vergangenen Jahren immer richtig.“ Ein Lichtblick: Der prognostizierte Hoch- bzw. Tiefpunkt fiel meist weniger stark aus als erwartet.

Ende November werden überdies auch die Ergebnisse der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) vorliegen. Zu guter Letzt stehen auch noch die Umfrageergebnisse des Einzelhandelsverbands HDE aus: Hierzu werden fünf Mal 500 Unternehmen nach der wirtschaftlichen Lage und der Kauflaune der Shopper befragt.

Kauflaune: Manchmal liegt es nur am Wetter

In den vergangenen Monaten sah die Kauflaune der Verbraucher eher trüb aus. „Wir sehen diverse Risiken in der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung“, sagt Olaf Roik vom HDE. Schuld waren nach Meinung der Experten unter anderem die zahlreichen internationalen Krisen in Russland und der Ukraine sowie die Bedrohung nur die radikal-islamischen Gruppierungen. Grundsätzlich werden die Rahmenbedingungen für das Weihnachtsgeschäft jedoch recht gut eingestuft, da zum Beispiel die Einkommen gestiegen sind.

Manchmal entscheiden jedoch kurzfristig nicht politische Ereignisse über die Kauflaune der Shopper – in einigen Fällen sind ganz alltägliche Aspekte entscheidend: „Schnee und Kälte oder besonders schönes Wetter kurz vor Weihnachten können am Ende den Ausschlag geben“, sagt Thomas Harms von Ernst & Young weiter. „So banal kann das manchmal sein.“

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