Studie zu Produkt-Piraterie

Verbraucher fordern mehr Schutz vor Produktfälschungen

Veröffentlicht: 24.01.2019 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 24.01.2019
Gefälschte Sonnenbrillen

Produktfälschungen sind eine unliebsame Begleiterscheinung des Online-Handels – und sie sind ein enormes wirtschaftliches Problem: Der Schaden, der europäischen Unternehmen durch Produktpiraterie entsteht, beträgt 60 Milliarden Euro. Pro Jahr! Das Problem bereitet immer mehr Verbrauchern große Sorgen, vor allem im Weihnachtsgeschäft. Das belegt eine aktuelle Studie der Markenschutz-Experten von MarkMonitor, an der 2.600 Verbraucher aus Großbritannien, den USA, Frankreich, Italien und Deutschland teilgenommen haben.

Fast die Hälfte der Befragten (45 Prozent) fürchtet demnach, gefälschte Produkte als Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Auch ist vielen Kunden nicht wohl dabei, ihre Kreditkarte online zu verwenden (46 Prozent) oder über Social-Media-Kanäle einzukaufen (53 Prozent). Das größte Vertrauen wird Online-Marktplätzen entgegengebracht (88 Prozent), gefolgt von Links in Suchergebnissen (63 Prozent) und Smartphone-Apps (59 Prozent).

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Käufer haben Angst vor Social Media – zu Unrecht

Das erscheint vor allem deshalb paradox, weil die Verkäufer, die unwissentlich Produktfälschungen kaufen, diese über genau solche Kanäle beziehen. Jeder vierte Verbraucher kauft die Fälschungen über Online-Marktplätze, immer noch 17 Prozent über Apps und 13 Prozent direkt über die Suchergebnisse. Nur 11 Prozent werden über Social-Media-Werbung Opfer von Fälschungen – dabei gilt ausgerechnet dieser Kanal den meisten Käufern als unsicher.

Da Käufer im Internet tendenziell mehr Geld ausgeben, erhöhe sich das Risiko, gefälschte Ware zu verkaufen, so Chrissie Jamieson, VP of Marketing bei MarkMonitor. „Markenschutz ist daher auf allen Kanälen enorm wichtig – auch auf denen, die das meiste Verbrauchervertrauen genießen.“ Es gehe am Ende nicht nur um den Ruf und den Gewinn von Marken-Unternehmen oder darum, sicherzustellen, dass Verbraucher nicht belästigt werden. „Viele gefälschte Produkte wie Elektronik, Kosmetik und sogar Spielzeug stellen schlichtweg ein enormes Risiko für die körperliche Unversehrtheit dar“, so Jamieson weiter.

Mehr Schutz durch Marken-Unternehmen gefordert

Die Verbraucher sehen die Marken-Unternehmen in der Pflicht. Mit 88 Prozent ist die überwältigende Mehrheit der Befragten der Ansicht, dass Marken ihre Bemühungen intensivieren müssten, um sie zu schützen. Obwohl sie auch im Netz mittlerweile sehr umsichtig einkaufen, werden sie trotzdem Opfer von Fälschern. Darum, so Jamieson, suchten sie zunehmend direkt bei den Marken nach Orientierung und Schutz. „Es ist daher wichtig, dass Marken-Unternehmen alle Möglichkeiten ausschöpfen, um ihre Kunden zu schützen, nicht nur an Weihnachten, sondern auch während des restlichen Jahres.“

Die von MarkMonitor in Auftrag gegebene Studie wurde durch das Marktforschungsinstitut Vitreous World durchgeführt und kann an dieser Stelle heruntergeladen werden.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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