Nach starkem vierten Quartal

Zalando will zur ersten Anlaufstelle für Mode werden

Veröffentlicht: 28.02.2019 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 28.02.2019
Der Zalando-Vorstand

Zalando hat im letzten Quartal 2018 nochmal ein starkes Wachstum erreicht: Wie das Unternehmen mitteilt, stiegen die Umsätze im wichtigen Weihnachtsquartal um 24,6 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Das bereinigte Ebit lag bei 117,8 Millionen Euro. Im gesamten Geschäftsjahr 2018 erreichte Zalando ein Umsatzwachstum von 20 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro und ein bereinigtes Ebit von 173,4 Millionen Euro. Damit bleibt das Unternehmen zumindest in Sachen Umsatzwachstum auf Kurs und kann sein ambitioniertes Ziel wieder halten.

Als Wachstumstreiber identifiziert der Berliner Mode-Händler vor allem den wachsenden Kundenstamm und eine höhere Anzahl an Bestellungen. Zalando zählt nach eigenen Angaben inzwischen 26,4 Millionen aktive Kunden, die zusammen 116,2 Millionen Mal den Bestellknopf im Shop drückten. Im Vorjahr waren es noch 23,1 Millionen Kunden, die 90,5 Millionen Bestellungen auslösten. Vor allem im vierten Quartal legte Zalando zu: Hier verzeichnete das Unternehmen 1,3 Millionen Neukunden. Das sei der höchste Anstieg aktiver Kunden in einem Quartal seit fünf Jahren, heißt es.

„2018 hatte seine Herausforderungen, aber wir haben im vierten Quartal unsere Kräfte gebündelt und einen erfolgreichen Schlussspurt hingelegt“, kommentiert Co-CEO Rubin Ritter die Geschäftsergebnisse. „Das Ergebnis im vierten Quartal zeigt einmal mehr, dass wir mit unseren langfristigen Wachstumszielen auf dem richtigen Weg sind.“

Zalando wird künftig über das GMV informieren

Die Berliner wollen ab sofort auch vierteljährlich über das Bruttowarenvolumen (Gross Merchandise Volume, GMV) informieren. Damit soll die Transparenz über die Entwicklung der Zalando-Plattform erhöht werden. Das GMV fasst die Gesamtausgaben der Kunden auf der Zalando-Plattform für Waren aus dem Zalando-Bestand und aus dem Partnerprogramm zusammen. Im Geschäftsjahr 2018 stieg das GMV um 21,1 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro, erklärt Zalando. Für das Jahr 2019 fasst Zalando ein GMV-Wachstum von 20 bis 25 Prozent ins Auge. Das Umsatzwachstum soll am unteren Ende dieser Spanne liegen und das bereinigte Ebit bei 175 bis 225 Millionen Euro liegen.

Der Zalando-Vorstand hat seine Strategie für das weitere Wachstum des Unternehmens weiterentwickelt und hat nun ein klares Ziel formuliert: Zalando soll zur ersten Anlaufstelle für Mode werden. Bis 2023/2024 will das Unternehmen ein GMV von 20 Milliarden Euro erreichen. Um dieses Ziel zu erreichen, stehen auch Investitionen in den Ausbau des Services an.

David Schröder und Jim Freeman verstärken den Zalando-Vorstand

So plant Zalando rund 300 Millionen Euro für den Ausbau der Technologie und Logistik ein. Zudem wollen die Berliner weiter in maßgeschneiderte Angebote und ein besseres Erlebnis für seine treuesten Kunden investieren. Zalando Plus soll in diesem Jahr in zwei weitere Länder gebracht werden, um die Kundenbindung auch international zu stärken. „Unsere Plattformstrategie zeichnet sich durch eine starke Kundenorientierung und klare Prioritäten aus“, erklärt Co-CEO Robert Gentz. Auch das Partnerprogramm soll deshalb weiter ausgebaut werden. Das Partnerprogramm trug im Jahr 2018 rund 10 Prozent zum GMV bei. Dieser Anteil soll bis 2023/2024 auf bis zu 40 Prozent steigen.

Um seine Wachstumsziele zu erreichen, strukturiert Zalando seinen Vorstand um: Mit David Schröder und Jim Freeman kommen zwei weitere Vorstände dazu. Schröder ist seit neun Jahren für Zalando tätig und wird im Vorstand den Posten des Chief Financial Officers (CFO) übernehmen. Freeman, seit Mai 2018 bei Zalando, wird als Chief Technology Officer (CTO) die Verantwortung für die Produkt- und Technologie-Strategie tragen.

Die bisherigen Vorstände richten sich entsprechend neu aus: David Schneider verantwortet die Bereiche Sortiment und Partnerschaften, Robert Gentz übernimmt den Bereich Marketing und Sales und bleibt zuständig für den Bereich Personal. Und Rubin Ritter übernimmt die Verantwortung für die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Lothar Lanz, Vorsitzender des Zalando-Aufsichtsrats, glaubt, dass die neue Zusammensetzung des Vorstandes das Verantwortungsgebiet der einzelnen Mitglieder schärfe und das Geschäft von Zalando bestmöglich widerspiegele.

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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