Sportartikelhersteller

Adidas erwartet katastrophales Quartal

Veröffentlicht: 28.04.2020 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 29.04.2020
Filiale des Sportartikelherstellers Adidas

Auch große Unternehmen wie Adidas bringt der grassierende Coronavirus deutlich ins Straucheln. Der Markenhersteller Adidas hat am gestrigen Montag Einblicke in die aktuelle Lage gewährt und dabei massive Umsatzverluste in Aussicht gestellt. Einen erheblichen Anteil daran haben die Zustände im stationären Bereich: „Mehr als 70 Prozent unserer Stores weltweit sind weiterhin geschlossen“, kommentierte Adidas-CEO Kasper Rorsted nach Angaben des Handelsblattes.

Prognosen: Umsatz von Adidas sackt wohl um 40 Prozent ab

Bereits ein Blick auf die ersten drei Monate 2020 zeigt schwere Auswirkungen der Coronakrise: Im ersten Quartal brach der Umsatz bereits um knapp ein Fünftel ein und erreichte einen Wert von 4,7 Milliarden Euro. Die Situation in China gilt dabei als ausschlaggebende Kraft. Wie Reuters berichtet, lag der Gewinn in diesem Zeitraum nur noch bei 20 Millionen Euro. Im Vergleich: Im ersten Quartal 2019 stand unterm Strich noch ein Plus von satten 631 Millionen.

Und auch für die laufenden Monate sieht es nicht besser aus. Im Gegenteil: Das Unternehmen sieht einem katastrophalen zweiten Quartal entgegen. Demnach werde der währungsbereinigte Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aller Voraussicht nach einen Einbruch von mehr als 40 Prozent hinlegen. Auch von roten Zahlen sei die Rede: Während der Sportartikelhersteller vor Jahresfrist noch gut aufgestellt war und 908 Millionen Euro in der Rückhand hatte, sei die Nettoverschuldung nun auf 570 Millionen Euro angewachsen.

China-Umsätze gehen um 800 Millionen Euro zurück

Wie groß der Einfluss ist, den das chinesische Geschäft auf die Bilanz hat, zeigt sich beispielsweise an den Umsätzen. So ist der Umsatz aus der Volksrepublik im Vorjahresvergleich um mittlerweile 800 Millionen Euro abgerutscht. 

„Darin enthalten seien Produktrücknahmen im dreistelligen Millionenbereich, um überschüssige Ware aus den Läden zu holen. Adidas sitzt jetzt deshalb auf massenhaft unverkaufter Ware“, schreibt das Handelsblatt weiter. Die Vorräte seien um etwa ein Drittel auf 4,3 Milliarden Euro angewachsen.

Drei Milliarden Euro Hilfe für Adidas

Adidas hatte sich bereits Darlehen in Höhe drei Milliarden Euro sichern können, sowohl von der staatlichen Förderbank KfW (rund 2,4 Milliarden Euro) als auch von privaten Zahlungsinstituten (rund 600 Millionen). „Adidas braucht das Geld, denn schon im ersten Quartal sind mehr als 1,4 Milliarden Euro abgeflossen“, heißt es weiter. 

Prognosen für das aktuelle Jahr ist CEO Kasper Rorsted nicht bereit, aufzustellen. Dies wäre seiner Meinung nach „unverantwortlich“, da nicht vorherzusehen sei, wie sich die Situation im stationären Handel weiter entwickle.

Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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