Geschäftsjahr 2019/2020

Otto mit guter Bilanz, aber ebenfalls gesenkten Erwartungen in der Krise

Veröffentlicht: 27.05.2020 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 27.05.2020
Otto Group

Das vergangene Geschäftsjahr endete für die Otto Group am 29. Februar 2020. Daher zeigt sich der Konzern auf seiner Bilanzpressekonferenz gutgelaunt, denn der Abschluss lag noch vor dem Ausbruch der Coronakrise in Deutschland. Insgesamt konnte der Konzern seinen Umsatz um 4,8 Prozent auf 14,3 Milliarden Euro steigern. Vor allem das Online-Geschäft erweist sich einmal mehr als Wachstumstreiber: Die reinen Online-Umsätze machen mit 8,1 Milliarden Euro (Steigerung um 6,2 Prozent) mittlerweile mehr als die Hälfte des Gesamtgeschäfts aus. Allein in Deutschland liegt der Online-Umsatz bei 5,7 Milliarden Euro.

„Mit hohen Investitionen in die digitale Transformation und dank der konsequenten Umsetzung unserer fokussierten Wachstumsstrategie sind wir auf unserem Wachstumspfad sehr gut vorangekommen“, erklärt Alexander Birken, Vorstandsvorsitzender der Otto Group. Den Ebit (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) konnte man von 222 auf 432 Millionen Euro fast verdoppeln. Alle Fokus-Unternehmen konnten ihre Umsätze steigern, vor allem About You entwickelt sich nach wie vor stark: Der Umsatz stieg hier um 61,6 Prozent auf 739 Millionen Euro.

Herausforderung Coronakrise: „Respektvoll optimistisch“

Auch durch die Coronakrise kommt der Konzern offenbar bislang vergleichsweise manierlich. Trotz Lockdown der Stationärgeschäfte und Auslieferstopp in Frankreich habe sich der Umsatz im März und im April ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres gehalten. Man sei „respektvoll optimistisch, die durch die Corona-Pandemie verursachten wirtschaftlichen Herausforderungen gut zu meistern“, und sehe sogar die Chance, gestärkt aus der Krise hervorzugehen, so Birken. Vor allem im Fokus auf die digitalen Geschäftsmodelle sehe man langfristig einen Wettbewerbsvorteil.

Dennoch verkenne man bei der Otto Group nicht die negativen Folgen der Coronapandemie. Dieser „Corona-GAU werde schwere Spuren hinterlassen“, so Alexander Birken am Mittwoch. Schon jetzt zeige sich ein Rückgang der Nachfrage in allen für den Konzern relevanten Märkten und erwarte einen zunehmenden Preiswettbewerb. Auch wegen erhöhter Aufwände für die Umsetzung der notwendigen Hygienemaßnahmen werde die Ertragslage im laufenden Geschäftsjahr dadurch belastet. Die finanzielle Lage sei weiterhin solide, die Familiengesellschafter der Otto Group haben aber angekündigt, vorerst auf Ausschüttungen zu verzichten.

Man sehe Chancen auf eine weitere Umsatzsteigerung, die Otto Group erwartet aber einen Ertragsrückgang. Oliver Birken bleibt dennoch zweckoptimistisch: „Wir glauben, dass wir das schwierige Geschäftsjahr 2020/21 gut meistern werden und blicken respektvoll optimistisch in die Zukunft“.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

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