Der frühe Vogel

Fake-Bewertungen: Kartellamt sieht Plattformen in der Pflicht

Veröffentlicht: 19.06.2020 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 18.07.2022
Sternebewertung auf einem Tablet

Online-Portale und -Plattformen müssen schärfer gegen Fake-Bewertungen vorgehen. Das fordert das Bundeskartellamt, wie Heise berichtet. „Unsere Ermittlungen zu Nutzerbewertungen im Internet zeigen vor allem eines: Portale und Plattformen müssen für die von ihnen dargestellten Bewertungen deutlich mehr Verantwortung übernehmen“, erklärte demnach Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts, am Donnerstag.

Konkret müssen die Plattformen und Portale zielgenauer nach gefälschten und eingekauften Bewertungen filtern und das den Verbrauchern auch transparenter kommunizieren. So sollen die Verbraucher informiert werden, ob die Bewertungen auf kostenlosen Produkttests basieren oder Vermittler von Bewertungen im Einsatz waren. 

Kundenbewertungen sind eine der wichtigsten Entscheidungshilfen im Online-Handel. „Wenn die angezeigten Bewertungen aber gar nicht von echten Nutzern stammen, inhaltlich beeinflusst oder durch die Portale verzerrend gefiltert werden, können Verbraucher getäuscht werden und eine falsche Entscheidung treffen“, führt Mundt weiter aus. Seriöse Unternehmen geraten dadurch ins Hintertreffen. Das Kartellamt kann die Portale allerdings nicht in dieser Hinsicht regulieren, sondern nur appellieren, die Vorschläge freiwillig umzusetzen.

Die Forderungen sind Ergebnis einer breiten Sektoruntersuchung von Nutzerbewertungen des Bundeskartellamts, für die Portale befragt wurden, aber auch Gespräche mit Marktteilnehmern und Institutionen geführt wurden, darunter Amazon, Ebay, der Händlerbund und der Verbraucherzentrale Bundesverband.

DDoS-Angriff: AWS wehrt besonders starke Attacke ab

Amazons Cloud-Sparte AWS hat im Februar nach eigenen Angaben eine DDoS-Attacke abgewehrt, die in der Spitze bis zu 2,3 Terabyte pro Sekunde erreicht haben soll. Wie t3n berichtet, sei das damit der größte DDoS-Angriff der Geschichte, sofern diese Angabe denn stimme. Die bislang größte derartige Attacke fand im März 2018 statt und erreichte 1,7 Terabyte pro Sekunde. 

Unklar ist, welcher Kunde das Ziel des Angriffs war – dazu machte AWS keine Angaben in seinem Bericht. Ein weiterer massiver Angriff wurde auch von Akamai gemeldet. Dieser Angriff soll in der Spitze 1,44 Terabyte pro Sekunde erreicht haben und war überraschend kompliziert aufgebaut: Statt nur einem Botnetz seien mehrere Netze aus der ganzen Welt eingesetzt worden.

Galeria Karstadt Kaufhof will 62 Filialen schließen

Der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof will mehreren Medien zufolge 62 seiner 172 Filialen schließen. Eine entsprechende Vereinbarung mit dem Betriebsrat und den Gewerkschaften sollte noch am Donnerstagabend unterschrieben werden, berichtet unter anderem der Spiegel. Die Zahl der Schließungen falle damit niedriger aus als ursprünglich befürchtet.

Erste Schätzungen sprechen davon, dass 5.000 der insgesamt 35.000 Arbeitsplätze gefährdet sein könnten. Das berichtet Reuters unter Berufung auf Insider. Für die betroffenen Arbeitnehmer soll es einen Sozialplan geben. Am heutigen Freitag will Galeria Karstadt Kaufhof offenbar detaillierte Pläne dazu vorlegen und auch erklären, welche Standorte betroffen sind.

Über den Autor

Michael Pohlgeers
Michael Pohlgeers Experte für: Marktplätze

Micha gehört zu den „alten Hasen“ in der Redaktion und ist seit 2013 Teil der E-Commerce-Welt. Als stellvertretender Chefredakteur hat er die Themenauswahl mit auf dem Tisch, schreibt aber auch selbst mit Vorliebe zu zahlreichen neuen Entwicklungen in der Branche. Zudem gehört er zu den Stammgästen in unseren Multimedia-Formaten, dem OHN Podcast und unseren YouTube-Videos.

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Kommentare  

#3 Kimmich Alexander 2020-07-11 21:31
Richtig coole Bewertungen inkl. Wunschtext und Rechnung erhaltet man auf jeden Fall hier [Anm.: Link von der Redaktion entfernt]
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#2 Content-Werkstatt 2020-06-21 21:15
Ich komme mir echt vor, wie im Kindergarten. Als Unternehmen hatte uns das Kartellamt auch zu den Online-Rezensio nen befragt. Gibt es eigentlich noch irgend einen Käufer im Netz, der noch nicht mitbekommen hat, dass nicht alle Bewertungen für bare Münze genommen werden können? Wenn ja, sollte man ihr/ihm gleich mal den Compi wegnehmen.
VG, content-werksta tt
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#1 Daniel 2020-06-19 15:18
Definitiv!! Wenn man nur kurz recherchiert, sieht man sofort das man bewertungen kaufen kann, bspw. auf [Anm.: Link von der Redaktion entfernt] - also augen auf und nachdenken
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