Gemeinsame Gesellschaft von Aldi Nord und Süd

Aldi will mit Online-Lebensmittelhandel starten

Veröffentlicht: 19.02.2021 | Geschrieben von: Markus Gärtner | Letzte Aktualisierung: 19.02.2021
Aldi-Tüte mit Lebensmittel

Discounter Aldi nimmt das Online-Geschäft inklusive E-Food stärker ins Visier, dafür gründen die beiden getrennten Unternehmen Aldi Nord und Aldi Süd auch eine eigene Gesellschaft, wie das Manager Magazin mit Verweis auf die Lebensmittelzeitung (Paywall) berichtet.

Demnach will Aldi auch den Online-Handel mit Lebensmitteln angehen – immer noch ein schwieriges Feld für alle Unternehmen; unter anderem weil die Lieferung auf der letzten Meile teurer ist, als der Kunde dafür zahlen will, wie etwa eine Capgemini-Studie aus dem vergangenen Jahr gezeigt hat. Auch Güter des täglichen Bedarfs will das Unternehmen jetzt liefern. Bisher boten die beiden regionalen Aldi-Ableger in ihren jeweiligen Webshops hauptsächlich Nonfood-Artikel wie Elektronik oder Haushaltsprodukte. Aldi Nord hatte seinen Lieferdienst erst im Jahr 2019 gestartet, Aldi Süd bereits 2017.

Aldi Nord und Süd gründen E-Commerce Verwaltungs GmbH

Die beiden ansonsten getrennten Unternehmen gründen für die neue E-Commerce-Offensive eine gemeinsame Gesellschaft und vereinen das bisher getrennte Online-Angebot „Aldi liefert“ unter einem Dach. Aldi Nord und Süd halten an dem neuen Joint Venture, der Aldi E-Commerce Verwaltungs GmbH, jeweils 50 Prozent. Beide schicken auch jeweils einen Geschäftsführer: Von Aldi Nord übernimmt Moritz Scheffler, für Aldi Süd verantwortet Kai Schmidhuber das neue Projekt. Das Ziel laut Aldi: Ein „einheitlicher Onlineshop ohne regionale Differenzierung“. Die neue Gesellschaft soll auch Aldis Nonfood-Angebot im Netz weiter ausbauen.

Aldi Süd rüstet seine Filialen bereits für das intensivierte E-Commerce-Geschäft um: Die rund 10.000 Filialen in 20 Ländern sollen unter anderem ein einheitliches IT-System bekommen, Kostenpunkt dafür: Rund 1,5 Milliarden Euro.

Der deutsche E-Food-Markt ist umkämpft und wirft derzeit noch kaum Gewinne ab. Vorreiter Rewe baut sein Angebot zwar stets weiter aus, der Lieferservice schreibt aber noch keine schwarzen Zahlen. Selbst die erfolgsverwöhnte E-Commerce-Übermacht Amazon kommt mit ihrem Lebensmittel-Lieferdienst Amazon Fresh in Deutschland nur schwer ins Rollen. Allerdings haben wegen der Corona-Pandemie zuletzt zwangsweise wohl mehr Menschen online Lebensmittel bestellt, wie eine Bitkom-Studie aus dem Mai 2020 zeigt.

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