Geschäftszahlen

Otto Group: Online-Handel treibt den Umsatz in der Pandemie

Veröffentlicht: 19.05.2021 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 19.05.2021
Otto Group

Das zurückliegende Geschäftsjahr 2020/21, das für die Otto Group am 28. Februar endete, war ein erfolgreiches. Der Konzern spricht zwar angesichts der Corona-Pandemie selbst von einem „herausfordernden“ Jahr, die Geschäftszahlen sprechen allerdings eine deutliche Sprache: Insgesamt konnte die Unternehmensgruppe ihre Umsätze weltweit um 17,2 Prozent auf 15,6 Milliarden Euro steigern. Allein die Einzelgesellschaft Otto, die ihre Zahlen bereits im März präsentierte, erreichte mit 4,54 Milliarden einen Umsatzanstieg von 30,2 Prozent.

Wichtigster Umsatztreiber ist für den Konzern längst das Online-Geschäft: Die E-Commerce-Umsätze legten um gut ein Viertel auf 9,9 Milliarden Euro zu. Allein in Deutschland waren es sieben Milliarden Euro. Der wichtige Heimatmarkt wuchs damit für die Otto Group um gut 24 Prozent. Otto.de zählte zum Ende des Geschäftsjahres 1.000 Partner auf seiner Plattform, mittlerweile sollen es bereits über 1.200 Partner sein. Auch den Ertrag konnte die Gruppe steigern: Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) stieg auf 688 Millionen Euro (Vorjahr: 432 Millionen Euro).

Konzerntöchter entwickeln sich unterschiedlich stark

Man sei „ein wenig stolz“, das vergangene Geschäftsjahr erfolgreich absolviert zu haben, so der Vorstandsvorsitzende Alexander Birken. Zu Beginn der Pandemie sei schließlich kaum abzusehen gewesen, wie sich Konjunktur und Nachfrage entwickeln würden. Die vor vier Jahren aufgestellten Ziele für das Geschäftsjahr 2022/23 habe man bereits jetzt erreicht. Die Konzerntöchter, die die Otto Group als Fokusunternehmen definiert hat, haben sich im Pandemie-Jahr unterschiedlich stark entwickelt.

Während etwa der Fashion-Anbieter Bonprix seinen Umsatz mit 1,4 Prozent nur vergleichsweise leicht auf 1,76 Milliarden Euro steigern konnte, setzte About You sein rasantes Wachstum fort: Der Umsatz wuchs um fast 57 Prozent auf 1,17 Milliarden Euro. About You habe sich so gut entwickelt, da man hier (anders als bei vertikalen Anbietern wie Bonprix oder der Witt-Gruppe) schneller mit dem Sortiment auf die Marktveränderungen in der Coronakrise profitieren konnte. Von den generell gestiegenen Online-Umsätzen profitierte auch die Logistik-Tochter Hermes. Diese transportierte erstmals über eine Milliarde Pakete und steigerte den Umsatz mit Kunden außerhalb der Otto Group um 33,9 Prozent auf 2,54 Milliarden Euro.

Investitionen und Nachhaltigkeit

Grund für den nur moderat gestiegenen Gewinn sind auch weiterhin hohe Investitionen in bestehende Geschäftsfelder und Fokusunternehmen. Derzeit tätige man etwa hohe Investitionen in die eigene IT-Landschaft, womit man etwa die automatisierte Partneranbindung realisieren konnte. Zudem werden erste Investitionen in den Aufbau des bereits angekündigten eigenen Payment-Dienstleisters getätigt. Und außerdem wolle man „noch konsequenter in unsere starken Fokusunternehmen investieren. Wichtig ist mir dabei, dass wir unseren unternehmerischen Freiraum und unsere Flexibilität durch eine gesunde Bilanzstruktur stets wahren“, so Alexander Birken.

Darüber hinaus bleibt das Ziel, bis zum Jahr 2030 Klimaneutralität zu erreichen. Dafür habe man konkrete Prioritäten für die kommenden Jahre identifiziert. Auch dieser Weg wird nicht ohne kräftige Investitionen gelingen. Kurzfristig liegt der Blick auf dem laufenden Geschäftsjahr 2021/22. Dieses stehe nach wie vor unter dem Einfluss der Pandemie, man gehe bei der Otto Group aber davon aus, dass im Verlauf des Geschäftsjahres eine Normalisierung eintreten werde. Der Konzern erwarte einen „ordentlichen“ Umsatzzuwachs und ein operatives Ergebnis auf Vorjahresniveau.

Über den Autor

Christoph Pech
Christoph Pech Experte für: Digital Tech

Christoph ist seit 2016 Teil des OHN-Teams. In einem früheren Leben hat er Technik getestet und hat sich deswegen nicht zweimal bitten lassen, als es um die Verantwortung der Digital-Tech-Sparte ging. Digitale Politik, Augmented Reality und smarte KIs sind seine Themen, ganz besonders, wenn Amazon, Ebay, Otto und Co. diese auch noch zu E-Commerce-Themen machen. Darüber hinaus kümmert sich Christoph um den Youtube-Kanal.

Sie haben Fragen oder Anregungen?

Kontaktieren Sie Christoph Pech

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.