Social Media Detox

Lush macht auf asozial – buchstäblich

Veröffentlicht: 25.11.2021 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 25.11.2021
Badebombe im Wasser

Wie das Kosmetik-Unternehmen Lush nun ankündigte, werden ab dem 26. November 2021 die Unternehmensauftritte auf Facebook, Instagram, TikTok sowie Snapchat geschlossen. Damit möchte das Unternehmen aktiv in den Protest gegen diese Netzwerke gehen, bis diese ein sicheres Umfeld für Nutzer und Nutzerinnen und deren Daten bieten. Das Unternehmen führt ferner acht Anti-Social-Media-Grundsätze ein, welche insbesondere auf direkte und transparente Kommunikation abzielen.

Kalter Entzug

Lush hatte bereits 2019 einen Versuch unternommen, sich immerhin von Facebook und Instagram zu lösen. Doch der soziale Druck und die Angst, etwas zu verpassen, hatten schließlich gesiegt. Nachdem in jüngster Vergangenheit aber immer härtere Anschuldigungen von Whistleblowern auf Datenmissbrauch und böswillige Algorithmen aufgetaucht waren, entschied sich das Unternehmen nun dazu, den kalten Entzug zu wagen.

Jack Constantine, CDO und Produktentwickler bei Lush, kommentiert den Entschluss wie folgt: "Als Erfinder von Badebomben setze ich alles daran, Produkte zu entwickeln, die den Menschen helfen, abzuschalten, sich zu entspannen und auf ihr Wohlbefinden zu achten. Social Media-Plattformen sind zum Gegenteil dieses Ziels geworden. Sie nutzen Algorithmen, die darauf abzielen, Menschen scrollend ans Smartphone zu fesseln und sie vom Abschalten und Entspannen abzuhalten.“

Kundenkontakt im sicheren Umfeld

Um weiterhin mit Kunden im Austausch zu bleiben, wird es weiter Auftritte bei Twitter, YouTube und LinkedIn geben. Diese Medien scheinen mit den Anti-Social-Media-Grundsätzen von Lush vereinbar. Der Weggang von Facebook und Co. soll in erster Linie Druck ausüben und hoffentlich Mitstreiter anregen, das Gleiche zu tun. Folglich ist eine Rückkehr in eine generalüberholte Social-Media-Welt nicht in Gänze ausgeschlossen, bedingt aber, dass diese an ihren Richtlinien arbeiten und sich auf internationale Regulierungen einigen. 

Vor kurzem erst bewertete die Frauenrechtsorganisation Ultraviolet soziale Netzwerke auf Ihren Umgang mit sexistischen Vorfällen. Die Noten fielen dabei durchweg schlecht aus. Vor solch einem Umfeld möchte man bei Lush seine Kunden und Kundinnen ab sofort schützen.

Über die Autorin

Ricarda Eichler
Ricarda Eichler Expertin für: Nachhaltigkeit

Ricarda ist im Juli 2021 als Redakteurin zum OHN-Team gestoßen. Zuvor war sie im Bereich Marketing und Promotion für den Einzelhandel tätig. Das Schreiben hat sie schon immer fasziniert und so fand sie über Film- und Serienrezensionen schließlich den Einstieg in die Redaktionswelt.

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