Interview mit dieNanny.at: „Der wichtigste Aspekt ist der Schutz unserer User“

Dort, wo der digitale Verkauf von Waren bereits grundlegender Standard ist, kämpft ein Segment anscheinend noch immer auf schwierigem Posten: die Vermittlung von Dienstleistungen im Internet. Zwar wagen sich auch Großunternehmen wie eBay und Amazon langsam in den Dienstleistungsbereich, doch richtig durchgesetzt hat sich die wirtschaftliche Nische noch nicht. Nichtsdestoweniger zeigt die kleine österreichische Babysitter-Plattform dieNanny.at, dass ein solches Projekt durchaus gefragt ist und dass man die reine Vermittlungsfunktion noch mit anderen Leistungen verknüpfen kann. Gründer Thomas Schweitzer hat mit uns über seine Geschäftsidee gesprochen.

(Bildquelle Mary Poppins hat on display…: Loren Javier via Flickr,Bildausschnitt, bestimmte Rechte vorbehalten)

Die Website dieNanny.at koppelt einen Marktplatz mit einem Vermittlungsportal für Babysitter. Wie kamen Sie auf die Idee?

Meine Frau und ich waren vor zwei Jahren auf der Suche nach einem Babysitter für unsere damals 2,5 jährige Tochter, worauf wir sehr viele Zuschriften erhalten haben, eine Kontaktaufnahme mit dem Babysitter sich jedoch als kostenpflichtige Leistung herausstellte. Hier war die Idee geboren selbst eine Plattform zu erstellen, auf welcher der Kontakt mit den Babysittern vollkommen kostenlos ist.

Da auch Eltern immer wieder nicht gebrauchte Kleidung und Spielsachen zu vergeben haben, wollten wir als zusätzliche Option einen Marktplatz anbieten, wo Eltern die Möglichkeit vorfinden, eben diese Sachen kostenlos zum Verkauf anzubieten.

Stellt die Vermittlung von Dienstleistungen via Internet höhere Hürden als der Verkauf „normaler Güter“?

Ich denke, dass die Vermittlung von Dienstleistungen via Internet, speziell in unserem Fall, keine wesentlichen Hürden darstellt. Der wichtigste Aspekt ist uns hierbei der Schutz unserer User, worauf wir auch bei Freischaltung von Inseraten als Babysitter besonders Acht geben.

Grundsätzlich sollten Babysitter erst ab dem 16. Lebensjahr ein Inserat schalten – hier appellieren wir jedoch an die Vernunft der Eltern, sich kritisch der Frage zu stellen, ob ein Minderjähriger Babysitter tatsächlich die Aufsichtspflicht der Kinder übernehmen kann.

Gibt es eine Qualitätssicherung oder eine Sicherheitsgarantie bzgl. der vermittelten Nannys?

Prinzipiell kann sich jede(r) auf unserem Portal registrieren und eine Suchanzeige aufgeben. Bevor diese jedoch in der Plattform für andere Benutzer sichtbar aufscheint, wird diese von uns als Seitenbetreiber auf gewisse Qualitätskriterien, wie z. B. Einhaltung der guten Sitten, Seriosität sowie Vertraulichkeit geprüft und im Zweifelsfall nicht freigeschaltet. Die User können dann über unsere Plattform mit einem Babysitter oder einer Familie in Kontakt treten und im gegenseitigen Vertrauen die Kontaktdaten austauschen.

Bekommen Sie Feedback von Ihren Kunden?

Ja, wir bekommen immer wieder positives Feedback unserer Kunden, über unser Portal bereits den richtigen Babysitter gefunden zu haben. Auch bieten wir die Möglichkeit zur Äußerung von Verbesserungsvorschlägen, welche über unser Forum mitgeteilt werden können.

Der angeschlossene Online-Marktplatz auf Ihrem Portal ist spezialisiert auf Kinder- und Baby-Produkte. Glauben Sie, dass Kunden spezielle Nischen-Shops bevorzugen?

Da wir ein Kinder- und Familienportal sind, wollen wir uns auf Kinder und Baby Artikel einschränken, da dies am besten zur Ausrichtung unserer Plattform passt und es sonst zu weitläufig werden würde.

Auch einen Blog rund um das Thema Familie und Kinder lässt dieNanny.at nicht missen. Ist dies notwendiges Content-Marketing oder ein persönliches Anliegen? 

Sowohl als auch. Zum einen können wir über diesen Kanal Partnerschaften mit verschiedenen Ausflugzielen schließen, über welche wir unser Portal bewerben können. Zum anderen verstehen wir uns als Familienportal und daher ist es uns auch ein persönliches Anliegen, regelmäßig neue Ausflugtipps für unsere User als Anreiz für den nächsten Familienausflug zu vermitteln.