Der frühe Vogel

MediaMarkt und Saturn bereiten sich auf Gasknappheit vor – mit Elektroheizungen

Veröffentlicht: 12.08.2022 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 12.08.2022
Filiale der Elektrokette MediaMarkt

Können die Gasspeicher in Deutschland ausreichend für den anstehenden Winter gefüllt werden? Drohen an einigen Stellen einschränkende Heizvorschriften für Verbraucher oder Unternehmen? – Fragen, mit denen sich viele Menschen aufgrund der aktuellen wirtschaftspolitischen Situation auseinandersetzen.

MediaMarkt und Saturn, beides Tochterunternehmen des internationalen Handelskonzerns Ceconomy, bereiten sich offenbar auf das Szenario einer potenziellen Gasknappheit vor: Um die hauseigenen Märkte im Winter adäquat für die Kundschaft heizen zu können, ohne dabei womöglich auf rares Gas zurückgreifen zu müssen, arbeiten die Unternehmen daran, Filialen mit Elektroheizung auszustatten. „Wir tun alles, um die Märkte auch bei Gasengpässen offenzuhalten“, kommentierte Ceconomy-Chef Karsten Wildberger nach Angaben von Spiegel Online.

Um die Maßnahme umzusetzen, nimmt der Konzern im Fall der Fälle sogar eine Verkleinerung der Ladenflächen in Kauf. Etwa ein Fünftel der Märkte könnten davon betroffen sein.

Grundsätzlich spürt Ceconomy die Auswirkungen des Krieges, der hohen Inflation und massiv gestiegenen Energiekosten deutlich: Laut Wildberger habe sich die Kauflaune der Deutschen seit Juni sichtlich eingetrübt, was insbesondere an den unteren und mittleren Segmenten sichtbar werde. Auch im Bereich rund um TV und Entertainment gebe es Sorgen. Ganz anders sei die Lage allerdings bei weißer Ware, also Waschmaschinen oder Kühlschränken: Hier erhoffe sich der Konzern bei sparsamen Geräten sogar neue Kaufimpulse bei den Kundinnen und Kunden.

Ebay nimmt neuen lokalen Online-Marktplatzes für Baunatal ans Netz

Immer weitere regionale Online-Marktplätze öffnet Ebay in Deutschland. Jüngster Neuankömmling in der Riege ist die Plattform für das nordhessische Baunatal. Mehr als 70 Händlerinnen und Händler aus der Region haben sich dem Digitalisierungsprojekt des Online-Riesen angeschlossen, viele von ihnen haben vor Ort ein stationäres Geschäft. Für Ebay ist es bereits der 32 lokal-fokussierte Online-Marktplatz.

„Die Frage, ob Off- und Online-Handel vernetzt zu denken sind, stellt sich meines Erachtens nicht mehr. Mit dem lokalen Marktplatz ,Baunatal bei eBay‘ geben wir unserem lokalen Einzelhandel ein Tool an die Hand, um online sichtbar zu sein und die Verkaufswege zu diversifizieren. Der Vorteil aus meiner Sicht ist, dass Ebay selbst keine eigenen Produkte verkaufen will und somit nicht in Konkurrenz zu den Händler*innen steht. Der Erfolg unserer lokalen Händler*innen auf der Plattform ist damit auch der Erfolg von eBay“, sagt Dirk Wuschko, Geschäftsführer des Stadtmarketings Baunatal, das im Rahmen des Projekts mit Ebay kooperiert.

Westwing meldet schwache Zahlen

Die eingetrübte Kauflaune der Konsumentinnen und Konsumenten drückt auf die Zahlen von Westwing. Der Home-and-Living-Anbieter verzeichnete im zweiten Quartal im Vorjahresvergleich einen Rückgang des Umsatzes um 22 Prozent auf 103 Millionen Euro. Der Umsatzeinbruch und vorangegangene Investitionsentscheidungen mündeten laut der Internetworld schließlich in einem bereinigten Ebitda von -2,3 Millionen Euro. Zum Vergleich: Im zweiten Quartal des Vorjahres war an dieser Stelle noch ein Plus von 11 Millionen Euro zu sehen. 

„Aufgrund des derzeit herausfordernden Marktumfelds senkte das Management die Prognose für das Geschäftsjahr 2022 auf 410 Millionen Euro bis 450 Millionen Euro bei einem Wachstum von -22 Prozent bis -14 Prozent im Jahresvergleich“, heißt es weiter. Das bereinigte Ebitda wird nach aktuellem Stand voraussichtlich zwischen -15 Millionen Euro bis 0 Millionen Euro betragen.

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Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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Kommentare  

#1 Andreas Schlagenhauf 2022-08-12 10:39
Ob es wirklich so sinnvoll ist, statt mit Gas nun mit Strom zu heizen, wenn die Strompreise gerade doch deshalb (unter anderem) so enorm steigen, weil sehr viel Strom am Ende doch auch wieder mit Gas produziert wird? Das führt doch letztlich nur wieder dazu, dass die Nachfrage nach Strom noch mehr steigt, wodurch auch die Strompreise noch weiter steigen werden. Ein ewiger Teufelskreis also. Solange die Grünen am liebsten nur noch Wind-, Wasser- und Solarkraftwerke nutzen und alles andere abschaffen würden, sollten gerade jetzt die Deutschen Atomkraftwerke weiter in Betrieb bleiben oder gar aufgerüstet statt abgebaut zu werden, oder statt Strom teuer in China und Co einzukaufen.
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