Hamburger Schuhhändler

Görtz rutscht in die Insolvenz

Veröffentlicht: 07.09.2022 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 07.09.2022
Angebot des Schuhhändlers Görtz

Die wirtschaftliche Lage ist derzeit keine einfache und bringt zunehmend Firmen ins Straucheln – auch für den traditionsreichen Schuhhändler Görtz ist sie zum Problem geworden. Das Mutterunternehmen aus Hamburg, die Ludwig Görtz GmbH, die ihre Wurzeln im Jahr 1875 hat, musste nun reagieren und hat beim Amtsgericht Hamburg einen Antrag auf die Einleitung eines Schutzschirmverfahrens beantragt. 

„Der Ukraine-Krieg hat mit den gestiegenen Energiekosten und der starken Inflation zu einer erheblichen Verunsicherung der Kundinnen und Kunden geführt. Die dadurch verursachte Kaufzurückhaltung hatte deutliche Umsatzrückgänge zur Folge. Um die Kostenstrukturen an die veränderten Marktbedingungen anzupassen, hat sich der Schuhhändler Görtz zu einem konsequenten Schritt für die Restrukturierung des Unternehmens entschieden“, heißt es vonseiten des Unternehmens.

Sanierungsverfahren soll zügig abgeschlossen werden

Betroffen seien nach Angaben von Görtz die operativen Tochterfirmen Görtz Retail GmbH sowie Görtz Logistik GmbH. Beide Unternehmen sollen in Eigenverwaltung zügig wieder auf die Beine kommen und zukunftssicher aufgestellt werden. Das Gericht habe die Eigenverwaltungsverfahren bereits abgenickt.

In den nächsten drei Monaten wolle die Geschäftsleitung den entsprechenden Plan ausarbeiten und bei Gericht vorlegen. Sollten sowohl die Gläubiger als auch das Gericht grünes Licht geben, sei nicht nur der Erhalt, sondern auch eine nachhaltige Fortführung des Unternehmens gesichert, so Görtz weiter.

Filialen von Görtz bleiben geöffnet

Trotz Sanierungsverfahren sollen alle Filialen des Schuhhändlers geöffnet bleiben. Insgesamt kann der Anbieter auf rund 160 stationäre Geschäfte in Deutschland und Österreich blicken. Darüber hinaus werde auch der Firmensitz in der Hansestadt sowie die beiden Zentrallager „uneingeschränkt“ weiterlaufen.

Auch die 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssten sich um ihre Einkommen keine Sorgen machen: Zumindest für die Monate September, Oktober und November seien diese durch die Bundesagentur für Arbeit abgesichert. Zum Jahresende, also ab Dezember, zahle Görtz die Gehälter und Löhne dann nach derzeitigem Stand wieder selbst.

„Görtz ist eine starke und bekannte Marke, die weiterhin viel Potenzial in sich trägt. Als Omnichannelhändler sind wir überzeugt, dass wir nach der Sanierung eine erfolgreiche Zukunft erwarten können und ein nachhaltiges Wachstum erzielen werden“, kommentierte Görtz-CEo Frank Revermann.

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Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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