Der frühe Vogel

Weniger Firmenpleiten im ersten Halbjahr – erneuter Anstieg im August

Veröffentlicht: 13.09.2022 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 13.09.2022
Insolvenz: Geschlossenes Geschäft

Aufgrund hoher Inflation und deutlich gestiegener Energiepreise fürchten viele eine Pleitewelle für deutsche Unternehmen. Nun hat das Statistische Bundesamt vorläufige Zahlen vorgelegt, die zumindest für das erste Halbjahr sogar einen rückläufigen Trend offenbaren: In den Monaten Januar bis Juni 2022 sank die Zahl der Insolvenzanträge für Unternehmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um vier Prozent auf 7.113 Fälle. Allerdings ist die Zahl mittlerweile wieder deutlicher nach oben gegangen: Im August lag das Plus im Vergleich zum Juli bei 6,6 Prozent.

„Die amtlichen Statistiker weisen auf den großen zeitlichen Verzug hin: Demnach fließen Verfahren erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik ein – und damit häufig erst einige Monate, nachdem der Antrag gestellt wurde“, schreibt Spiegel Online. Darüber hinaus gebe es auch Fälle von Geschäftsaufgaben, die nicht mit in die Statistik einfließen, etwa solche, in denen eine Aufgabe des Geschäfts vor dem Eintreten einer Zahlungsunfähigkeit erfolgt.

Angeführt werde die Statistik vom Bereich des Baugewerbes, wo es mit 1.330 Fällen die meisten Insolvenzen gab. Der Handel folgt an zweiter Stelle mit insgesamt 1.058 Verfahren. In Summe gab das Statistische Bundesamt die Zahl der Fälle mit insgesamt 7.113 an. Dass auch großen, namhaften deutschen Unternehmen die wirtschaftliche Lage zu schaffen macht, zeigen etwa die Beispiele des Schuhhändlers Görtz sowie dem Toilettenpapierhersteller Hakle, die zuletzt in die Insolvenz rutschten.

Zalando probt neuen Zahlungsablauf

Um Zahlungen für Kundinnen und Kunden noch einfacher zu machen, hat Zalando in Deutschland Änderungen an der Rechnungsoption vorgenommen. Die verbesserte „buy now, pay later“-Methode hat zum Ziel, dass die Kundschaft die Zahlungen schnell und mit geringem Aufwand vornehmen kann. Mit der Rechnungsoption – laut Zalando übrigens die beliebteste Zahlungsvariante – kann der fällige Betrag innerhalb eines 14-tägigen Zeitraums beglichen werden.

„Neu ist, dass Kund*innen nun jederzeit ihre persönliche Zahlungsübersicht einsehen können, wo sie diejenigen Artikel auswählen, die sie behalten möchten, und wir automatisch den zu zahlenden Betrag anzeigen“, erklärt Floriane Gramlich, Director Product bei Zalando Payments, laut FashionNetwork die Neuerung. Während die bisherige Rechnungsoption via Überweisung beglichen werden musste, könne sie nun auch auf anderem Wege, beispielsweise mit PayPal oder Kreditkarte, bezahlt werden.

„Wir haben verstanden, dass es für Kund*innen wichtig ist, rechtzeitig und transparent daran erinnert zu werden, wann, wie und was sie bezahlen müssen. Das neue Verfahren bietet somit noch mehr Transparenz, Flexibilität und Komfort“, so Gramlich weiter.

Frischepost-Gründerin geht zu Flaschenpost

Der Hamburger Lebensmittelversender Frischepost musste nach einer gescheiterten Finanzierungsrunde aufgeben. Wie die Internetworld mit Verweis auf Aussagen des Insolvenzverwalters schreibt, gebe es jedoch „vielversprechende Gespräche mit Interessenten an einer Übernahme“. Frischepost-Gründerin Eva Neugebauer will demnach nun offenbar „mit einigen ihrer Mitstreiter“ beim Konkurrenten Flaschenpost unterkommen, an dem auch der Lebensmittelkonzern Dr. Oetker beteiligt ist. Dabei liebäugle sie damit, Kundenadresse mitnehmen zu dürfen, heißt es weiter.

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Über die Autorin

Tina Plewinski
Tina Plewinski Expertin für: Amazon

Bereits Anfang 2013 verschlug es Tina eher zufällig in die Redaktion von OnlinehändlerNews und damit auch in die Welt des Online-Handels. Ein besonderes Faible hat sie nicht nur für Kaffee und Literatur, sondern auch für Amazon – egal ob neue Services, spannende Technologien oder kuriose Patente: Alles, was mit dem US-Riesen zu tun hat, lässt ihr Herz höherschlagen. Nicht umsonst zeigt sie sich als Redakteurin vom Dienst für den Amazon Watchblog verantwortlich.

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