Laut Umfrage

Textil-, Schuh- und Lederwaren: Online-Verkauf rechnet sich nicht 

Veröffentlicht: 03.03.2023 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 03.03.2023
Online-Shop mit Textilien und Schuhen im Laden

Nicht zuletzt im Zuge der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus und damit verbundenen Geschäftsschließungen wurde ein eigenes Online-Business für viele stationäre Textil-, Schuh- und Lederwarenhändler immer wichtiger. 

Doch für die Mehrheit soll es sich offenbar nicht rechnen, die eigenen Waren im Netz anzubieten, ergab eine Unternehmensumfrage des Branchenverbands BTE: Fast drei Viertel der Befragten gab demnach an, dass sich ein eigener Webshop für sie betriebswirtschaftlich nicht lohne, für die Hälfte treffe dies auch auf Marktplatz- und Social-Media-Verkäufe zu. „Über alle Online-Kanäle hinweg schreiben also fast 60 Prozent der Teilnehmer mit ihren Online-Verkäufen rote Zahlen“, schreibt der Verband. Die meisten Firmen wollen sich stattdessen weiter allein auf den stationären Verkauf fokussieren.

Mehrheit lehnt Einrichtung eines Online-Shops ab

Wie aus der Erhebung weiter hervorgeht, lehnen es 56 Prozent und damit die Mehrheit der befragten Unternehmen ab, einen eigenen Webshop aufzusetzen. Demgegenüber stehen gut ein Drittel von Händlern und Firmen, die sich vor 2022 einen Online-Auftritt einrichteten, im letzten Jahr kamen fünf Prozent hinzu. Ebenso viele planen den Launch eines eigenen Online-Shops derzeit.

Beim Verkauf über Plattformen und Marktplätze zeigt sich ein geteiltes Bild: 49 Prozent der Befragten nutzt diese schon, vier Prozent haben dies in Planung, doch auch knapp die Hälfte (46 Prozent) lehnen diese Verkaufsform ab. Social Commerce betreiben knapp ein Drittel der Firmen, 14 Prozent haben es vor, mehr als die Hälfte plant keine entsprechenden Aktivitäten. 

Großteil der Firmen macht geringe Online-Umsätze

„Der Hauptgrund für die hohe Rate der Online-Skeptiker dürfte die damit verbundene Kostenbelastung sein“, schlussfolgert der BTE. Nachdem es sich für die Mehrheit nicht rechne, gab jedes fünfte Unternehmen an, dass sich eigene E-Commerce-Bestrebungen für sie tatsächlich gewinnbringend auszahlen. Ein Fünftel aller Befragten erziele mit Online-Verkäufen aber immerhin einen Deckungsbeitrag, heißt es. 

Mit Blick auf die Umsätze zeige sich ein ähnlich unwirtschaftliches Bild: Die Hälfte erwirtschafte online weniger als 5 Prozent vom Gesamtumsatz. Gut ein Viertel erreichen aber immerhin Anteile zwischen 5 und 10 Prozent, etwa jeder Zehnte zwischen 10 und 20 Prozent. Mehr als 20 Prozent werden von insgesamt 16 Prozent der Befragten erreicht.

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Über die Autorin

Hanna Behn
Hanna Behn Expertin für: Usability

Hanna fand Anfang 2019 ins Team der OnlinehändlerNews. Sie war mehrere Jahre journalistisch im Bereich Versicherungen unterwegs, dann entdeckte sie als Redakteurin für Ratgeber- und Produkttexte die E-Commerce-Branche für sich. Als Design-Liebhaberin und Germanistin hat sie nutzerfreundlich gestaltete Online-Shops mit gutem Content besonders gern.

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Kommentare  

#1 Simon Lärcher 2023-03-04 14:13
Onlinehandel lohnt sich nur, wenn der Kostenfaktor reduziert ist - also hauptsächlich für Unternehmen, die ausschließlich online verkaufen. Alles andere erspart keine Kosten, sondern produziert zusätzliche Kosten, die in aller Regel völlig außer Verhältnis zum Ertrag liegen.
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