Bundeskartellamt: Eventim soll Veranstalter unter Druck gesetzt haben

Veröffentlicht: 24.02.2015 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 06.07.2015

Wer auf ein Konzert gehen oder ein Musical besuchen will, kommt um den Ticket-Händler CTS Eventim kaum herum. Nun ermittelt das Bundeskartellamt gegen das Unternehmen – der Verdacht: Veranstalter sollen unter Druck gesetzt worden sein.

Zuschauermenge bei einem Konzert

(Bildquelle Konzert: Goran Djukanovic via Shutterstock)

Der Online-Ticket-Händler CTS Eventim gehört zu den bekanntesten Firmen in Deutschland. Wer Karten für eine Veranstaltung – sei es ein Konzert, ein Festival oder auch ein Musical – buchen möchte, kommt um Eventim kaum herum. Nun hat das Bundeskartellamt ein Verfahren gegen das Unternehmen eingeleitet. Es werde nach Angaben der Welt geprüft, ob Eventim seine Marktmacht missbraucht.

Demnach soll Eventim durch seine Kontrolle über große Spielstätten die Veranstalter unter Druck gesetzt haben. Das Kartellamt bestätigte, „umfangreiche interne Unterlagen“ angefordert zu haben, nannte aber keine weiteren Details. Als Nächstes sollen Ticket-Dienstleister, Veranstalter und Veranstaltungsstätten befragt werden.

Staatsanwaltschaft und Verbraucherzentrale erhöhen den Druck

Klaus-Peter Schulenberg, Verstandsvorsitzender von Eventim, steht im Zentrum der Ermittlungen. Aber das Bundeskartellamt hat nicht allein sein Auge auf Schulenberg geworfen. Auch die Staatsanwaltschaft München ermittelt gegen ihn. Dabei geht es um Ticket-Verkäufe zur Fußball-WM 2006. Schulenberg wird vorgeworfen, DFB-Manager bestochen und Tickets auf den Schwarzmarkt verschoben zu haben.

Eventim wird von mehreren Seiten kritisch betrachtet. Auch die Verbraucherzentrale NRW hat den Online-Ticket-Händler im Visier. Zuletzt mahnte die Verbraucherzentrale Eventim wegen zu hoher Gebühren ab und prangerte das Unternehmen wegen Abzocke an.

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