Frauen in der Tech-Branche: „Woran es uns fehlt, sind weibliche Vorbilder.“

Veröffentlicht: 12.03.2015 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 12.03.2015

Obwohl sich Frauen in der Wirtschaft und auch im Online-Bereich gelegentlich durchsetzen und ihre Erfolge gefeiert werden, scheint die Hightech- und IT-Branche noch immer im festen „männer-dominierten“ Griff zu sein. Andrea Pfundmeier, Gründerin des preisgekrönten Cloud-Sicherheits-StartUps Secomba und erfolgreiche Unternehmerin, hat mit OnlinehändlerNews über die weiblichen Probleme in der Tech-Branche gesprochen und zum Beispiel erklärt, wo die grundlegenden Probleme liegen.

Frauen in der Hightech-Branche

(Bildquelle Frauen und Hightech: ra2studio via Shutterstock)

1. Woran liegt es, dass die Tech-Welt immer noch als Männer-Domäne gilt?

Zum einen aufgrund der Tatsache, dass nach wie vor viel mehr Männer in IT-Berufen arbeiten – und auch gründen. Frauen sind hier leider stark in der Unterzahl, wie man schon an den geringen Raten der Studentinnen in technischen Studiengängen sieht. Zum anderen halten sich Frauen leider oft noch mehr im Hintergrund als Männer. Das muss dringend geändert werden. Auch Frauen haben etwas zu IT-Themen zu sagen und beizutragen.

2. Inwiefern können Frauen neuen „Schwung“ in die Tech-Branche bringen?

Die Tech-Branche ist – entgegen vieler Vorurteile – extrem kreativ. Programmierer erschaffen mit ein paar Code-Zeilen ganz neue Welten und Programme. Eigentlich ein ideales Umfeld für Frauen. Hier können wir nicht nur unsere kreative Seite einbringen, sondern auch mehr „weibliche“ Aspekte wie z. B. Einfühlsamkeit in den Nutzer des Programms oder unser gutes Gespür für Usability.

3. Wie stehen Sie zu einer Frauenquote?

Ich bin gegen die Frauenquote, da mit Frauenquote jeder erfolgreichen Frau das Attribut „Nur erfolgreich wegen der Quote“ angehängt wird. Das ist nicht das, was wir wollen. Woran es uns fehlt, sind weibliche Vorbilder. Die meisten erfolgreichen Gründer, Unternehmer oder Manager, über die man in den Medien hört und liest, sind männlich.

Dass sich Frauen nicht mit Steve Jobs oder Bill Gates identifizieren und sie als Vorbilder annehmen, verwundert mich nicht. Und ohne Vorbilder sehen viele junge Frauen nicht, was man alles schaffen kann – auch ohne Quote. Ich glaube, mit mehr Vorbildern und auch Mentorinnen, löst sich das Problem in der Zukunft auch von selbst, ohne Quote.

Andrea Pfundmeier
A. Pfundmeier © Secomba

4. /Women_Create/Tech ist eine Branchen-Veranstaltung, die sich ausschließlich und speziell an Frauen richtet. Was können Besucherinnen vom Event 2015 erwarten?

/Women_Create/Tech möchte mit dem Mythos aufräumen, dass Frauen in der Tech-Branche gar nicht wirklich existieren. Die Besucherinnen können sich also auf eine Veranstaltung freuen, die sich nur an Tech-begeisterte Frauen beziehungsweise solche, die bereits in der Tech-Branche aktiv sind, richtet und ihnen eine Plattform bietet, um sich mit gleich gesinnten Frauen aus der Tech-Branche auszutauschen. Zudem erwarten die Teilnehmerinnen spannende Erfahrungsberichte von erfahrenen Frauen aus der Tech-Branche.

5. Haben Sie einen Tipp für Frauen, die sich in der Tech-Branche stärker engagieren wollen?

Netzwerken, Nachfragen und selbst aktiv werden. Nicht darauf warten, dass man angesprochen wird, sondern selbst aktiv auf interessante Gesprächspartner und Themen zugehen.

Einblicke in die Veranstaltung /Women_Create/Tech finden Sie im Übrigen hier:

 

 

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