Schnäppchen: Kauft sich Media-Saturn das Deal-Portal iBood?

Veröffentlicht: 13.03.2015 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 13.03.2015

Media-Saturn schraubt weiter an der Zukunft. Das Unternehmen soll kurz davor stehen, eine Online-Firma zu übernehmen. Namen wurden dabei nicht genannt. Branchenexperten gehen jedoch davon aus, dass es sich hierbei um das niederländische Schnäppchen-Portal iBood handeln könnte.

Logo Media Markt

360b / Shutterstock.com

Media Saturn vor Übernahme von iBood?

Plant Media-Saturn den nächsten Schritt in die Zukunft und in die vertiefende Digitalisierung seiner Unternehmen? Möglich. Höchst wahrscheinlich sogar. Denn aus Kreisen der Führungsebene lässt sich vernehmen, dass der Elektro-Konzern die Übernahme eines nicht namentlich genannten Online-Anbieters fokussiert oder zumindest erwägt. Obwohl der Name besagter Firma von offizieller Seite nicht bestätigt wurde, soll es sich um einen Player handeln, in den der Mutterkonzern Metro bereits früher investiert habe.

Wie Channelpartner berichtet, liegt die Vermutung nahe, dass sie die Übernahme-Gerüchte um das niederländische Daily-Deal-Portal iBood drehen. An diesem hatte sich die Metro Gruppe bereits im vergangenen Jahr beteiligt. Mehr noch: Bereits zuvor hatte Media-Saturn den Kauf der Schnäppchen-Plattform überdacht, doch entsprechende Pläne wurden aufgrund heftiger Gegenwehr durch den Media-Saturn-Gründer Erich Kellerhals auf Eis gelegt.

Erich Kellerhals gegen Kauf von iBood und gegen Online-Strategien

Nun könnten die bereits erworbenen 15 Prozent an iBood beträchtlich, wenn nicht gar maximal ausgeweitet werden. Wenn nicht Kellerhals der Führungsebene wieder in die Parade fährt. Denn auf der Homepage des 75-Jährigen lässt sich lesen:

Media-Saturn-Chef „Pieter Haas nimmt Vorstände in Geiselhaft, um eine einstimmige Zustimmung zum Erwerb einer Online-Firma zu erhalten. Das zu erwerbende Unternehmen verfehlte jeden Plan seit 2012 und schreibt Verluste. […] Wenn das Unternehmen 2015 erworben wird, verhält sich Herr Pieter Haas erneut treuwidrig und schädigt die Firma Media-Saturn. Diese Metro/Koch-Methoden zerstören jedes Vertrauen in die Führung eines Unternehmens, verhindern somit auch den Erfolg.“

Darüber hinaus zeigt sich Kellerhals entschieden gegen einen Ausbau digitaler Zukunftsstrategien: „Online- Konzepte zu entwickeln oder zu kaufen haben keinen Erfolg gebracht, sondern belasten die Ergebnisse von MSH stark. Herr Pieter Haas berichtet in der Presse positiv über seine Online-Käufe und Entwicklungen - wo sind die Erfolge?“

iBood könnte digitales Feld von Media Saturn stärken

Obwohl es bei iBood vielleicht nicht so läuft wie gewünscht, gehört es doch zu den führenden Deals- bzw. Schnäppchen-Portalen in Europa. Das Unternehmen ist in sieben Ländern aktiv und soll einen Jahresumsatz von 35 Millionen Euro erwirtschaften. Dabei konzentriert sich das Unternehmen nicht nur seine eigenen Deals als Händler, sondern betreibt auch eine Community für Schnäppchenjäger, ähnlich, wie sie auch MyDealz pflegt.

Der Chef von iBood, Jöran Prinssen, zeigte sich bereits 2014 bei der Minderheitsbeteiligung von Media Saturn an seinem Unternehmen überzeugt, dass eine Kooperation für beide Unternehmen zuträglich sei. Media-Saturn könne auf diese Weise das eigene Produktportfolio, aber auch die Sortimente diverser Metro-Töchter entscheidend ausbauen.

Mit einer schnäppchen-fokussierten Strategie könnten zum Beispiel Kunden zu Anschlusskäufen verführt werden. Doch noch ist es nicht so weit. Es muss sich erst zeigen, ob sich Media Saturn letztendlich tatsächlich zum Kauf von iBood durchringen kann.

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.