Ebay: Deichmann eröffnet Markenshop, andere Händler wenden sich ab

Veröffentlicht: 16.03.2015 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 16.03.2015

Namhafte Marken wie die Wäsche-Firmen Triumph und Lesara tun es – aber auch das Jeans-Label Wrangler, der Spielzeughersteller Toys’R’Us und seit Neuestem der Schuh-Anbieter Deichmann: Sie betreiben einen eigenen Markenshop auf Ebay. Doch ganz so rosig, wie Ebay es gern hätte, scheint es mit den integrierten Promi-Shops dann doch nicht zu laufen.

 Ebay Online-Handel

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Deichmann: Ebay Markenshop unterstützt Omnichannel-Offensive

Für Ebay bietet die Bereitsstellung von Markenshops die Möglichkeit, das eigene Prestige aufzupolieren und den eigenen Einflussbereich zu erweitern. Für die Hersteller selbst eröffnet sich durch einen Markenshop ein weiterer Absatzkanal, der gegebenenfalls die Umsätze in die Höhe treiben kann. Eine Win-win-Situation für beide Seiten. Und so wurde nun auch die Eröffnung des neuen Deichmann-Stores auf Ebay groß gefeiert und beklatscht:

„Mit dem neuen Angebot setzen wir unsere Omnichannel-Offensive fort und gehen einen weiteren Schritt in Richtung des nahtlosen Einkaufens“, kommentiert Christian Hackel von Deichmann den neuen Markenshop. „Unser Ziel ist es, die Kunden dort abzuholen, wo sie ohnehin schon sind“ – nämlich im Internet und (im Speziellen) bei Ebay. Und so finden sich in der neuen digitalen Filiale rund 1.700 aktuellen Schuhmodelle und Accessoires, aus denen die Kundschaft wählen kann.

Screenshot Ebay-Markenshop von Deichmann

Screenshot Ebay-Markenshop von Deichmann © Ebay, Deichmann

Ebay stellt bei Markenshop die Omnipräsenz in den Fokus

Der frisch gelaunchte Ebay Markenshop ergänzt somit die bisherigen Online-Strategien, bei denen der hauseigene Webshop von Deichmann im Zentrum stand. Dieser kann im Übrigen bereits auf ein 15-jähriges Bestehen zurückblicken.

Auch Ebay selbst verweist auf die vielen Vorteile, die ein entsprechender Markenshop bringen kann: „Es ist für Marken und Händler […] unerlässlich, omnipräsent und vertrieblich zugänglich zu sein. Als Partner werden wir Deichmann aktiv dabei unterstützen, unseren Marktplatz im Rahmen der Deichmann-Omnichannel-Strategie optimal zu nutzen und den Kunden ein konsistentes Einkaufserlebnis zu ermöglichen.“

Markenshop-Konzept: Eine Baustelle für Ebay?

Doch so ganz scheint das Konzept nicht aufzugehen. Zumindest zeigen andere Beispiele, dass die Markenshop-Strategie möglicherweise nicht so fruchtbar war wie erwartet. So hatte das Mode-Unternehmen Gerry Weber beispielsweise erst im vergangenen Sommer einen ebay-integrierten Shop eröffnet. Beim Besuch dieser Seite erfährt der User jedoch, dass der Shop „momentan nicht aktiv“ ist. Sollte sich der Anbieter bewusst für eine Schließung entschlossen haben, war der Ebay-Exkurs des Fashion-Anbieters nur ein extrem kurzes Vergnügen.

Daneben gibt es augenscheinlich jedoch noch weitere „Karteileichen“ im Markenshop-Pool des Marktplatzes: Auch der Markenshop der „Kultmarke KARE24“, der Store von Hallhuber oder auch von Gil Bret sind entweder nicht auffindbar oder verwundern durch leer gefegte Regale. Warum die entsprechenden Unternehmen aktuell nicht um ihre prominenten Ebay-Stores nicht pflegen bzw. aufgegeben haben, darüber kann man aktuell nur spekulieren. Fest steht: Es ist kein Einzelfall.

 

Kommentare  

#3 Rainer S. 2015-03-17 08:33
Letztlich ist es ziemlich klar warum es nicht rosig läuft: das neue Bewertungssyste m seit August 2014 lässt neue Händler fast keinen Spielraum um sich entwickeln zu können. Somit werden die neuen Accounts sehr schnell "unterdurchschn ittlich" und dann gibt es eine Abwärtsspirale so dass die Produkte nicht mehr gefunden werden.
Zusätzlich funktioniert ebay immer noch primär über Discounts, das Thema Fashion Collective wurde verbrannt und auch beim großen Thema Click&Collect gibt man nicht Gas
Es ist schade, man nimmt sich bei ebay immer viel vor und dann werden die Themen häufig nicht zu Ende gefahren.
Umsatzpotential hat ebay nämlich nach wie vor!
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#2 holyowly 2015-03-17 08:26
Die Frage nach dem 'Warum' könnte auch anders beantwortet werden.
Eventuell haben die Firmen auch mit ihren Ladeninhabern Probleme bekommen. Ich bin zwar nur ein kleiner Fisch im großen Teich, aber wenn in meinem Sortiment ein Hersteller in großem Umfang selbst bei eBay oder Amazon verkauft, dann kommt seine Ware Stück für Stück aus dem Sortiment.
Ich bin doch nicht der Depp vom Dienst und lasse mich von meinem eigenen Lieferanten ausbooten.
Es gibt mehrmals jährlich Messen in denen immer wieder frische neue Artikel auf den Markt kommen. Aus diesem Pool schöpft es sich auch nicht schlecht und man kann seine Kunden noch überraschen.
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#1 peter 2015-03-16 18:45
ist doch ganz klar. Solange Käufer bei eBay machen können was sie wollen werden viele große Marken ganz schnell wieder weg sein.
Der Käufer behauptet einfach artikel nicht wie beschrieben obwohl die Beschreibung fehlerfrei ist. Schon sinken die Sterne und es gibt Abzug im Verkäufer Cockpit.
Nicht nachvollziehbar dieses system. Ebay schaufelt sich sein eigenes Grab.
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