Primark und der zögerliche Weg in Richtung Online-Handel

Veröffentlicht: 07.04.2015 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 07.04.2015

Primark spaltet die Meinungen: Die einen beschimpfen das Unternehmen als Ausbeuter-Konzern, die anderen loben es wegen der unschlagbar niedrigen Preise in den Himmel. Egal auf welcher Seite man steht, eins dürfte wohl feststehen: Ein eigener Online-Shop könnte den digitalen Textilmarkt ordentlich aufmischen. Doch Primark selbst steht dem E-Commerce noch zögerlich gegenüber.

 Primark Logo

Angelina Dimitrova / Shutterstock.com

Primark: Der Ruf nach einem Online-Shop wird immer lauter

Primark ist nicht nur ein Mode-Unternehmen. Primark ist ein Phänomen. Jeden Tag strömt die junge, modebewusste Generation in die heiligen Hallen des Anbieters, um sich dem Kaufrausch hinzugeben. In den sozialen Netzwerken gehört es zum guten Ton, die Ausbeute entsprechend zu würdigen und zu zeigen, welche Jagderfolge man einstreichen konnte. Und die Einkaufstaschen quellen zumeist über – schließlich lebt der Konzern eine Dumping-Preis-Philosophie.

Dass Primark wegen eben jener Billigpreise immer wieder tief in der Kritik steht, stört das Unternehmen kaum. Die treuen Fans scheinen solche Vorwürfe nicht abzuschrecken und so hört man immer wieder vonseiten der Kunden laute Forderungen nach Expansion in den Online-Handel. Und genau diese Online-Expansion scheint nun voranzugehen. Wie die Huffington Post berichtet, hat das Unternehmen angekündigt, seine digitalen Aktivitäten auszuweiten.

Neue Primark-Website: Ein erster Schritt in den E-Commerce

Dabei soll eine Website gestartet werden, auf der ein Großteil – genauer gesagt 70 Prozent – des Sortiments mit Preisen und weiterführenden Informationen abgebildet werden, verrät Vorstand Breege O’Donghue. Doch wo Fans und Kunden nun einen waschechten Web-Shop herbeisehnen, scheut sich Primark selbst noch vor dem letzten Schritt. Denn einen Kaufen-Button wird es wohl zeitnah noch nicht geben. Ob der Eintritt in den Online-Handel bereits geplant ist, lässt die Unternehmensführung vorerst offen.

Ein Sprecher aus Deutschland kommentierte jedoch: „Einen Plan zur Einrichtung eines regulären Online-Shops haben wir nicht.“ – Vorerst ist also mit einem Online-Shop noch nicht zu rechnen und die digitale Konkurrenz kann aufatmen. Was natürlich nicht heißt, dass an entsprechenden Plänen nicht gearbeitet wird.

Online widerspricht dem Konzept von Primark

Auch einige Experten sehen den möglichen Online-Start eher kritisch: Das Konzept der Filialen, das Stöbern und der Kaufrausch vor Ort hätten sich bei den Kunden durchgesetzt. Ein solches Shopping-Szenario sei im Internet nur schwerlich nachzubilden. Auch mit Blick auf die Dumping-Preise fällt es wohl schwer, die entstehenden Kosten im Zuge eines Online-Shops zu decken. Allein die Logistik und die Retourenprozesse wären wohl unter derzeitigen Umständen nicht rentabel abzuwickeln.

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