Etsy zielt noch stärker auf den Einzelhandel

Veröffentlicht: 08.05.2015 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 08.05.2015

Etsy-Händler sollen dank "Etsy Wholesale" auch stationär verkaufen und machen das auch: Bislang haben sich mehr als 2.500 Online-Händer für das Programm angemeldet. Doch gerade bei großen Aufträgen kommt es offenbar noch zu Schwierigkeiten.

(Bildquelle Handmade: Africa Studio via Shutterstock)

Seit August vergangenen Jahres versucht Etsy seinen Online-Marktplatz mit dem Einzelhandel zu vernetzen. Mit dem damals gestarteten Programm „Etsy Wholesale“ ermöglicht es Etsy seinen Online-Händlern, ihre Waren auch im Einzelhandel zu verkaufen. In den USA sind auch schon namhafte Einzelhändler wie Nordstrom oder Whole Foods mit an Bord, allerdings muss Etsy im Moment noch eine praktikable Logistik- und Versandlösung finden.

Bei großen Aufträgen haben Etsy-Händler Schwierigkeiten

Etsy ist bislang noch nicht profitabel, auch wenn das Unternehmen im vergangenen Jahr gemeinsam mit seinen Händlern handgemachte Waren im Wert von 1,9 Milliarden US-Dollar verkauft hat. Um profitabel zu werden, zielt Etsy auf den Einzelhandel. Doch da hapert es noch, wie Fast Company aktuell schreibt. Das zeigt zum Beispiel die Erfahrung der Etsy-Händlerin Kristina Basgen, die unter dem NAmen Tina Produce handgemachte T-Shirts, Tücher und mehr verkauft.

Sie bekam nämlich kürzlich eine Bestellung von 10.000 Stück für ihre handbedruckten Produkte und bekam dann Probleme bei der pünktlichen Abwicklung des Auftrags, weil die Versandbedingungen von Etsy laut Kristina Basgen noch zu kompliziert seien. So hätte Etsy zum Beispiel vorgegeben, dass alle Pakete gleich groß sein und auf Paletten versendet werden mussten. Für die kleine Frau, die eigentlich allein arbeitet, bei so einem großen Auftrag ein Problem, was letztlich zu einer zeitlichen Verzögerung der Bestellungsabwicklung führte.

Kleine Gewinnspannen bei Handmade-Produkten

Eine Baustelle die Etsy unbedingt verbessern muss, denn das Programm „Etsy Wholesale“ scheint von den Online-Händlern gut angenommen zu werden. Bislang haben sich mehr als 2.500 Online-Händler für Etsy Whoresale angemeldet und arbeiten mit mehr als 6.500 stationären Händlern zusammen.

Ein weiteres Problem für Etsy-Händler könnte die oft kleine Gewinnspanne bei handgemachten Produkten sein. Denn oftmals erwarten stationäre Händler, besonders die großen, welche Etsy jetzt stärker an sich binden möchte, hohe Preisnachlässe für den Verkauf der Produkte. Hier liegt es an Etsy, die notwendigen und fairen Rahmenbedingungen für Online-Händler mit den stationären Händlern auszuhandeln.

Im Moment, so schreibt Fast Company und beruft sich auf einzelne Etsy-Händler, ist man in einer Art Probier-Phase, und die Händler experimentieren mit dem stationären Handel. Die nächsten Monate werden zeigen, wie fair die Online-Händler von den großen Unternehmen angenommen werden und wie stark sie von den Kooperationen profitieren können.

 

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