Erneut konnte ein Fall von Cyber-Kriminalität vereitelt werden. Und erneut wurde die Plattform Ebay-Kleinanzeigen als Tatort gewählt. Ein Betrüger wollte einen privaten Verkäufer um fast 450 Euro betrügen.
(Bildquelle Betrug: Muellek Josef via Shutterstock)
Die Meldungen zu Cyberkriminalität scheinen in letzter Zeit häufiger zu werden. Ob es tatsächlich an einer Zunahme der Verbrechen liegt oder ob die Nutzer sensibilisierter sind und kritischer an vermeintliche Angebote herangehen, bleibt dabei allerdings offen. Der aktuelle Fall scheint jedoch die zweite Möglichkeit zu belegen.
Gefälschte E-Mail sollte für Seriosität sorgen
Im aktuellen Fall geht es um ein betrügerisches Angebot auf der Plattform Ebay-Kleinanzeigen. Ein Leipziger bot als privater Verkäufer einen Laptop (Verhandlungsbasis 330 Euro) zum Verkauf an und erhielt kurz darauf eine Nachricht aus England. Angeblich hat eine ältere Dame Interesse an dem Laptop und bot nach Angaben der Verbraucherzentrale Sachsen (VZS) 400 Euro plus Übernahme von 30 Euro Versandkosten.
Nach Zusage durch den Verkäufer teilte die vermeintliche Dame per E-Mail mit, dass das Geld überwiesen wurde. Parallel dazu erhielt der Verkäufer eine Nachricht der Scotia Bank, in der stand, dass eine Transaktion über 430 Euro auf sein Konto avisiert sei. Der Betrag werde ihm gutgeschrieben, sobald das Paket angekommen sein. Weiterhin wollte die Bank die Sendungsnummer des Paketes wissen.
Dass es sich bei der Dame aus England um einen Lockvogel und bei der E-Mail der Bank um einen Fake handelte, konnte der Verkäufer nur vermuten. Ein gesunder Argwohn gegenüber dem hochpreisigen Angebot hielt ihn jedoch davon ab, dass Paket zu versenden. "An der Geschichte der alten Dame war von Anfang bis Ende alles erlogen", weiß Dr. Katja Henschler von der Verbraucherzentrale Sachsen. Wie sich im Nachhinein herausstellte, war die E-Mail der Bank eine Fälschung, die von den Betrügern erstellt wurde, um dem Angebot einen Anschein von Seriosität zu geben.
Tatort Ebay Kleinanzeigen
"Die Plattform Ebay Kleinanzeigen ermöglicht Privatleuten einen reibungslosen und unaufwändigen Austausch von Waren und vermittelt damit eine Art Flohmarkt-Gefühl", erklärt Henschler. "Mit betrügerischen Angeboten rechnet dort kaum einer, so dass Betrüger hier ein besonders leichtes Spiel haben", so Henschler weiter.
Aus aktuellem Anlass warnt die Verbraucherzentrale Sachsen deswegen vor vermeintlich guten Angeboten und rät zur Wachsamkeit von Händlern. Auch Ebay selbst gibt Tipps für Verkäufer, wie sie sich vor Betrug schützen können. Unter anderem sollte bei fremdsprachigen Anfragen oder Anfragen in sehr schlechtem Deutsch Obacht geboten sein. Und auch wenn ein Käufer mehr zahlen will, als tatsächlich verlangt wird, kann man fast schon sicher von einem Betrug ausgehen. Wenn Zahlungsbestätigungen per E-Mail kommen, sollte diese direkt mit einem Blick auf das eigene Konto überprüft werden, da Betrüger gefälschte Nachweise versenden. Und die wohl wichtigste Regel: Der Artikel sollte prinzipiell erst nach Geldeingang versendet werden.
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Kommentare
Sogar ein Austausch von Verträgen im Vorfeld inkls. eingescannter Unterschriften wurde durchgespielt. Vorsicht bei diesen Vorgängen. Das sind eindeutig Betrüger.
Dänemark, Spedition und Bank absolut identisch, Konto angeblich über einen Agenten...
So be careful!!!
Ich versuche derzeit mein Auto per Mobile.de zu veräußern, VK 8.400 €. Ein Interessent (oder Interessentin?) hat nun nach kurzer Verhandlung per Mail (erstes Signalzeichen) angegeben, das Auto für 8.000 € kaufen zu wollen. Er/Sie hat angegeben, dass er das Auto selbst nicht abholen kann, da er/sie in Dänemark arbeitet (?). Deshalb würde er/sie eine Spedition zur Abholung senden. Nach dem Zusenden eines Screenshots eines Personalausweis es (Vorder- und Rückseite), habe ich anhand des Mustervertrags des ADAC einen Vertrag erstellt und zur Prüfung gebeten, vor postalischem Versand des Vertrags, worauf er/sie selbst anfangs bestanden hat. Nach mehreren Tagen habe ich heute nachgefragt, ob ich den Vertrag postalisch versenden kann. Dann ging alles sehr schnell und ich habe einen elektronisch unterzeichneten Vertrag bekommen, den ich ebenfalls elektronisch unterzeichnet zurückgesendet habe. Kurz darauf habe ich eine Mail von einer angeblichen Spedition (navispackshipco@gmail.com) erhalten und zwei Mails von einer angeblichen Bank (banking@capitalone-office.com). Die Spedition Navis Pack & Ship gibt es, auch die Bank Capital One, diese sitzen beide aber in den USA. Kurz zusammengefasst , sollte ich (nachdem der/die "Käufer/in" angeblich Geld bei der Bank hinterlegt hat) 980 € für die Speditionskoste n an sein spanisches Konto (!) nach IBAN-check überweisen, Bankname: PFS CARD SERVICES IRELAND LIMITED, S.E. - wieso da nun noch Irland im Namen bei eine spainschen Bank steckt weiß der Himmel... Jedenfalls würde ich dann anschließend den Kaufpreis von 8.000 € inkl. der Speditionskoste n von der Bank überwiesen bekommen. Ich nehme stark an, dass der übersandte Personalausweis von einem Unbeteiligten ist und der Perso nicht dem/der Täter/in gehört.
Glücklicherweise hat mich ein Freund (Computerprofi) abgehalten irgendwas zu zahlen.
Sollte angeblich auf der N26 Onlinebank Geld hinterlegt sein. Viele Fehler bei all den Daten.
Gefälschte Mailadresse einer Firma, die es wirklich in Deutschland gibt, aber eben nur mit der Endung .de und eben nicht .com, gefälschte Mailadresse und falsches Logo der N26 Bank.
Meine (seine) Reaktion auf diese Mails... Ällabätsch erwischt u.s.w. :-)
Also nehmt am besten keine Handynummer, sondern besser eine Festnetznummer zur Not mit AB.
Dann gibt es keine SMS oder Whatsappen mehr.
Finger weg, wenn jemand außerhalb von ebay-Kleinanzei gen und Konsorten Kontakt aufnehmen möchte.
Das ist meist schon ein Zeichen eines Betrugsversuche s
Spaßeshalber sollte man da eigentlich mal drauf eingehen und so tun als ob.
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