E-Commerce-Index 2015: Geringe Budgets und technische Schwächen werden zum Problem

Veröffentlicht: 03.06.2015 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 03.06.2015

Im E-Commerce ist viel möglich. Eigentlich sogar alles. Und die Kunden erwarten von den Händlern stetige Neuerungen und Innovationen. Doch gerade auf technischer Ebene sehen sich Online-Händler selbst noch nicht ausreichend aufgestellt – so das Ergebnis des E-Commerce-Indexes 2015.

Arbeitsplatz mit Tablet, der Daten anzeigt

(Bildquelle Index: Yeamake via Shutterstock)

Der Online-Handel befindet sich in einem stetigen Wandel. Vor allem der technische Aspekt hat hier große Relevanz. Im E-Commerce-Index 2015 von der Poet AG wurde nun deutlich, dass Online-Händler sich technisch allerdings noch nicht ausreichend aufgestellt sehen. Entsprechend schätzen viele Unternehmen die eigenen Entwicklungsperspektiven geringer ein als die des Gesamtmarktes.

63,78 von 100 Punkten – viel Platz nach oben

Für den Index wurden 137 E-Commerce-Verantwortliche befragt. Auf einer Skala von 1 bis 10 sollten sie anhand zehn verschiedener Bewertungsfaktoren einschätzen, wodurch die aktuelle Stimmung ermittelt werden konnte. Neben der gegenwärtigen Stimmung wurde auch nach der Einschätzung der Perspektiven für die kommenden 12 Monate gefragt. Aus den sich ergebenen Einzelergebnissen wurde der E-Commerce-Stimmungsindex 2015 errechnet. Und dieser liegt für 2015 bei 63,78 Punkten und liegt damit weit hinter dem möglichen Höchstwert von 100 Punkten.

Woran liegt es, dass der Wert so gering ist? Ein Grund dafür ist die Bewertung der internen Bedingungen für den E-Commerce. Auch wenn der E-Commerce überwiegend gut in den Unternehmensstrategien verankert ist, sind die Investitionsbudgets vergleichsweise gering. So bewerten die Befragten die Angemessenheit des Budgets gerade einmal mit einem Wert von 5,88 Punkten, während die Bedeutung des E-Commerce in der Unternehmensstrategie mit 7,81 Punkten bewertet wird. Noch schlechter sieht es jedoch bei der Leistungsqualität der genutzten Lösungen aus. Diese hat mit nur 5,36 eine der niedrigsten Einzelbewertungen.

Gerlinde Wiest-Gümbel, Vorstand der Poet AG weiß um das Problem. „Viele Web-Shops sind technisch tatsächlich noch nicht sehr ausgereift“, erklärt sie in der Pressemeldung. „Die Ursachen dafür finden sich in dem hohen Entwicklungstempo von E-Commerce, das viele Unternehmen trotz aller Notwendigkeiten nicht ausreichend mitgehen.“ Ebenso hemmen „unklare oder noch nicht endgültig definierte strategische Positionen [...]das Investitionsengagement und erzeugen technische Defizite.“

Customer Centric Commerce wird immer relevanter

Der Handlungsbedarf in der Branche ist allerdings enorm, denn die Befragten schätzen das zukünftige Anforderungsniveau im E-Commerce mit 7,72 Punkten als recht hoch ein. Dieses Optimierungsbestreben wirkt sich entsprechend auf die Budgeterwartungen aus – der Indexwert steigt mit 0,9 Punkten auf 6,78 im Vergleich zur aktuellen Budget-Situation.

Befragt nach den Trends für die kommenden 12 Monate haben die E-Commerce-Verantwortlichen vor allem Social Commerce (6,59 Punkte) und M-Commerce (6,28 Punkte) im Fokus, wobei diese Trends auch 2015 schon eine hohe Relevanz hatten. Anders sieht es jedoch vor allem beim Thema Customer Centric Commerce zur individuelle Ansprache und Betreuung der Kunden aus. Bisher hatte es erst eine mittlere Relevanz, ihm soll aber eine deutlich größere Bedeutung bekommen, was sich an der überdurchschnittlichen Steigerung des entsprechenden Index-Wertes von 4,82 auf 6,22 Punkte ablesen lässt. Ein ähnliche, wenn auch nicht ganz so stark ausgeprägte Relevanz-Steigerung zeigt sich im Bereich Predictive Analytics – also der Erstellung von Prognosen mit Wahrscheinlichkeitsangaben über das Kundenverhalten basierend auf bereits gewonnen Daten.

Die nachfolgende Grafik von der denkfabrik groupcom GmbH zeigt die Ergebnisse des E-Commerce-Indexes 2015 der Poet AG noch einmal auf einen Blick.

 

Ergebnisse E-Commerce-Index 2015
© denkfabrik groupcom GmbH

 

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