Airbnb & Co. unbeliebt: Deutsche fürchten Zerstörung der Nachbarschaft

Veröffentlicht: 13.08.2015 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 13.08.2015

Airbnb will eine günstige, attraktive und soziale Alternative zum klassischen Hotel bieten. Doch die Vermietung von Privathäusern und -wohnungen trifft zumindest in Deutschland auf wenig Begeisterung. Jeder dritte Deutsche spricht sich sogar gegen das System aus.

Wohnungsschlüssel im Türschloss

(Bildquelle Wohnungsschlüssel: inxti via Shutterstock)

Portale für die kostenpflichtige Vermittlung von Privathäusern und -wohnungen sind hierzulande wenig beliebt: Nur acht Prozent der Deutschen nutzen Portale wie Airbnb oder Wimdu gern. Damit landen die Sharing-Plattformen in Sachen Beliebtheit sogar noch hinter dem Zelt, das von immerhin neun Prozent der Bevölkerung genutzt wird. Das zeigen aktuelle Zahlen von Deals.com. Insgesamt ist jeder dritte Deutsche der Meinung, dass Touristen und Urlauber in entsprechenden Unterkünften übernachten sollten und nicht in privaten Unterkünften.

Noch bedenklicher für Airbnb: 18 Prozent der Deutschen sprechen sich sogar dafür aus, die Vermietung von privaten Zimmern oder Wohnungen an Touristen zu untersagen, weil es die Nachbarschaft kaputtmache. 21 Prozent sprechen sich für ein solches Verbot aus, weil sie höhere Mieten durch die Plattformen befürchten.

In Berlin scheiden sich die Geister

Vor allem in Berlin sieht es düster aus für Sharing-Plattformen – dabei gilt gerade die deutsche Hauptstadt als StartUp-Zentrum und sollte deshalb eigentlich für neue Geschäftsmodelle bereit sein. Aber mehr als jeder zweite Berliner ist gegen die Vermietung von Privaträumen an Urlauber, wie Airbnb sie bietet. Zwei von fünf Berlinern glauben, dass dadurch die Mieten in die Höhe getrieben werden, etwa jeder Dritte meint, dass damit die Nachbarschaft zerstört wird. Trotzdem ist der Anteil der Menschen, die kostenpflichtige Privatunterkünfte nutzen, in Berlin mit 15 Prozent auch am höchsten. Die Hauptstadt bildet also beide Extreme ab.

Laut Ecommerce-News-Magazin überrascht diese Haltung der Berliner nicht. „Bei weiterhin boomendem Tourismus und seit Jahren stark steigenden Mieten polarisiert die Thematik in der Stadt an der Spree“, schreibt das Magazin. „Anfang letzten Jahres wurde in Berlin das sogenannte Zweckentfremdungsgesetz beschlossen, das eine Genehmigung für die kommerzielle Vermietung von Wohnraum verlangt.“ Damit legt auch der Gesetzgeber Plattformen wie Airbnb Steine in den Weg.

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