Lebenslanges Rückgaberecht: Ikea ist zufrieden

Für Händler scheint ein lebenslanges Rückgaberecht ein absolutes Horrorszenario zu sein. Für Kunden ist es jedoch eine Möglichkeit, Dinge zu kaufen, zu testen und nach einer beliebigen Zeit einfach wieder zurückzugeben. – Dass ein solches Verfahren jedoch trotz aller Bedenken durchaus funktionieren kann, zeigt Ikea mit aktuellen Zahlen.

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Einem Missbrauch werden Tür und Tor geöffnet – Diese oder ähnliche Einschätzungen gaben im vergangenen Sommer zahlreiche Branchen-Experten und -Insider ab. Als Ikea im August 2014 seinen Kunden auf nahezu alle Artikel aus den Filialen sowie dem Online-Shop ein „lebenslanges Rückgaberecht“ einräumte, waren die Bedenken groß. Kunden könnten sich ganze Zimmer neu einrichten, die Möbel einige Zeit benutzen und irgendwann wieder gegen Bargeld eintauschen, wie die Ikea-Website selbst suggeriert:

Rückgaberecht: Quote ist nur leicht gestiegen

Doch das Horrorszenario für einen jeden Händler scheint ausgeblieben zu sein: Wie die FAZ nun berichtet, machen nur wenige Ikea-Kunden von ihrem Rückgaberecht auch tatsächlich Gebrauch. „Wir haben nur einen leichten Anstieg von zehn Prozent bei den zurückgegebenen Möbeln registriert“, kommentierte eine Sprecherin die Jahresbilanz. „Die meisten Kunden tauschen die Ware weiterhin in den ersten vier Wochen nach dem Kauf um.“

Und damit ist die positive Bilanz des Möbel-Unternehmens noch nicht einmal erschöpft. Den Angaben nach liege der durchschnittliche Wert umgetauschter Produkte bei nun etwa zehn Euro. Heißt, dass vorwiegend Kleinteile umgetauscht werden und sich dies in den Geschäftsbilanzen kaum bemerkbar mache. In Deutschland liege die Quote jedoch niedriger als auf anderen europäischen Märkten.

Das Fazit zum lebenslangen Rückgaberecht: „Nach der großen Aufregung nach der Bekanntgabe des neuen Rückgaberechts hat sich alles gut eingependelt“, heißt es weiter. Ikea wolle die kundenfreundliche Regelung nicht rückgängig machen oder ändern. „Wir sind zufrieden damit.“