Online-Handel: B2B mit mehr Potenzial als Zalando-Klone

Veröffentlicht: 18.09.2015 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 18.09.2015

Als einer der wichtigsten E-Commerce-Veranstaltungen in Deutschland, fördert die dmexco jedes Jahr wichtige Neuerungen, Trends und Entwicklungen zutage. Durch Umfragen unter Brancheninsidern können zudem professionelle Meinungsbilder und Stimmungslagen erstellt werden. Wie sich zeigt, rechnen die Experten der B2B-Branche sehr gute Wachstumschancen aus.

B2B-Markt

(Bildquelle B2B: Constantin Stanciu via Shutterstock)

Auch in diesem Jahr kamen auf der dmexco wieder tausende Insider aus der digitalen Wirtschaft zusammen, um sich über die wichtigsten Neuheiten und Entwicklungen zu informieren und auszutauschen. Im Zuge einer Umfrage der Freiburger OXID eSales AG wurden insgesamt 150 von ihnen angehalten, über das Potenzial und die Chancen des B2B-Marktes – also dem Handel zwischen Unternehmen – zu spekulieren.

Branchen-Profis sehen B2B-Sektor als „lukrativen Wachstumsmarkt“

Nach Angaben des Presseportals, sehen die Branchen-Profis in der Entwicklung des B2B-Sektors demnach eine „steile Tendenz“: 64 Prozent der Befragten rechnen dem Online-Handel für B2B ein größeres Wachstum zu als dem B2C-Bereich – also dem Handel zwischen Unternehmen und Verbrauchern. Demgegenüber stehen lediglich 24 Prozent, die den B2C-Sektor als „lukrativen Wachstumsmarkt“ betrachten.

„Der B2C-Markt ist nahezu gesättigt mit den E-Commerce-Klonen. Die Markenartikler und Händler sind meist gut aufgestellt. Das Geschäft unter Unternehmen erfordert hingegen eine präzise Ausrichtung auf die Ansprüche eines Einkäufers bzw. der Beschaffungsabteilung in einem Unternehmen“, kommentierte Roland Fesenmayr von der OXID eSales AG. Bei B2B-Einkäufen im Internet sei zwar auch das Shopdesign wichtig, weitaus bedeutender sei jedoch, dass Produkte schnell gefunden und die Warenkörbe effizient bedient werden können.

B2B-Bereich im Mittelstand häufig veraltet

Bei Großunternehmen finden sich im B2B-Bereich bereits häufig schon die effizienteren Procurement-Lösungen. Dem gegenüber stünden jedoch viele mittelständische Unternehmen, die unter „antiquierten Bestellprozessen“ leiden: Methoden wie Fax-Formulare oder handschriftliche Bestellzettel seien ein gravierendes, rückschrittliches Problem, dass die Effizienz der kleineren Unternehmen untergräbt.

„Bei einem Endkunden ist die Emotion beim Kauf ausschlaggebend. Das gilt auch für B2B - mit dem Unterschied, dass die Zeit eines Einkäufers das Geld eines Unternehmers kostet. Höchste Effizienz im Bestellprozess bei zielgerichteten Einzelkäufen und schnelle Abwicklung von wiederkehrenden Warenkörben mit beispielsweise Verbrauchsmaterial sind entscheidend“, sagte OXID-Vorstand Fesenmayr weiter.

Faktoren aus dem B2C sind auch für B2B wichtig

Dennoch sei wichtig zu beachten, dass es sich auch bei B2B-Käufern um Menschen handelt, die ihre „Ansprüche aus dem privaten E-Commerce-Erlebnis“ mitbringen und somit auch bei der beruflichen Bestellung nicht auf moderne Techniken und Features verzichten wollen. Dazu zählen beispielsweise ein hochwertiges Design, eine hervorragende Usability sowie Möglichkeiten für das Cross- und Upselling.

„Gleichzeitig gehören Unternehmensaccounts, Budgetverwaltung und -freigaben, oder die Sammlung von Einzelbestellungen eines Produktes für eine endgültige Bestellauslösung zu den B2B-Pozessen.“ Darüber hinaus dürfen auch entsprechende SEO-Maßnahmen nicht aus den Augen verloren werden: 56 Prozent der befragten Branchen-Profis attestieren diesem Bereich das größte Potenzial.

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