Mobile Shopping-Apps in Deutschland: viel Optimierungspotenzial vorhanden

Veröffentlicht: 07.10.2015 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 07.10.2015

Das Smartphone hat nicht nur die Kommunikation revolutioniert. Auch der Online-Handel profitiert davon, denn durch die mobilen Apps lassen sich Kunden rund um die Uhr erreichen. Aber machen das die Händler wirklich? Nach einer aktuellen Studie von Teradata, bei der die Apps der 50 größten Online-Händler Deutschlands untersucht wurden, zeigt sich, dass noch viel Potenzial da ist.

Junge Frau sitzt im Park mit Smartphone in der Hand.

(Bildquelle Mobile Shopping-App: Georgejmclittle via Shutterstock)

Durch Smartphones und Tablets sind User immer und überall für Unternehmen erreichbar. Mit den Shopping-Apps können Unternehmen ihre Umsätze steigern und die Marke ins Bewusstsein ihrer Kunden einprägen. Soweit zur Theorie. Denn tatsächlich muss die Frage gestellt werden, ob die Händler wirklich alles auch ihren Apps herausholen oder nicht doch Potenzial verschenken. Der Anbieter von Big-Data-Analyse- und integrierten Marketinglösungen Teradata hat nun analysiert, wie die 50 größten E-Commerce-Unternehmen in der DACH-Region ihre Apps einsetzen. Dafür wurden die Push-Nachrichten über einen Zeitraum von vier Wochen getestet und andere Aspekte, wie die Individualisierung und spezielle Angebote, bewertet.

Nur 35 von 50 Online-Händlern haben eine App

Ergebnisse der Teradata-Studie Die Apps der 50 größten Online-Händler in Deutschland
© 2015, Teradata Corporation

Eines der wohl erstaunlichsten Ergebnisse der Studie „Mobile Shopping-Apps in Deutschland“ ist die Tatsache, dass gerade einmal 70 Prozent der untersuchten Unternehmen überhaupt über eine Shopping-App verfügen. Auch wenn es damit die Mehrheit ist, liegt Deutschland damit klar hinter den Ländern, die beim mobilen Marketing führend sind. In Großbritannien setzen zum Beispiel 96 Prozent eine App ein.

Auch in puncto Push-Nachrichten gibt es erheblichen Nachholbedarf. Zwar fordern 66 Prozent der Apps eine Erlaubnis durch den Nutzer, doch nur 20 Prozent versenden tatsächlich solche Nachrichten. Es verfügen fast alle Apps über ein Login (94 Prozent), doch nur bei 74 Prozent können die Kunden auch per App bezahlen. Ebenso gibt es Optimierungsbedarf bei individualisierten Inhalten. Dabei sind diese äußerst nützlich, wenn es um die Kundenbindung geht. Gerade einmal 3 Prozent der Apps verschicken individualisierte Nachrichten, wobei sich jedoch keine an demografischen Zielgruppen orientiert oder tatsächlich maßgeschneidert war.

Call-to-Action findet keine Verwendung

Neben den bereits erwähnten Erkenntnissen der Studie hat Tearadata weitere Shopping-App-Funktionen und deren Nutzen für die Händler bewertet und in die Kategorien „Best Practice“, „empfohlen“ oder „niedrige Prioritat“ eingeordnet. So werden Push-Nachrichten zum Beispiel als Best Practice angesehen. Da ohnehin nur wenige Apps überhaupt solche Nachrichten versenden, ist es wenig überraschend, dass keine der untersuchten Meldungen einen Call-to-Action-Button beinhaltet haben. Dabei wird auch dies als Best Practice eingestuft. Durchaus zurecht, denn mit einem Call-to-Action-Button können Kunden motiviert werden, aktiv zu werden.

Ergebniss der Studie: Die Apps der 50 größten Online-Händler in Deutschland - Call-to-Action in Push-Nachrichten
© 2015, Teradata Corporation

Online-Händler, die ein stationäres Geschäft betreiben, sollten zudem versuchen, die Kunden in die Filiale zu locken. Laut der Studie wird dies jedoch von keiner App gemacht. Dabei ist eine Geofencing-Funktion sehr praktisch, um Kunden, die sich in der Nähe des Geschäfts aufhalten, auch hineinzulocken.

Die Studie von Teradata zeigt sehr eindrücklich, wo es noch Optimierungsmöglichkeiten in den Apps gibt. Für Händler, die selbst eine App haben, stellt das Unternehmen innerhalb der Studie ein Benchmarking-Instrument zur Verfügung, wodurch festgestellt werden kann, wie die eigene App im Vergleich zu den Apps der größten deutschen Online-Handler abschneidet.

 

 

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