Postmitarbeiter klaut Pakete und verkauft Inhalte auf Ebay

Veröffentlicht: 08.01.2016 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 08.01.2016

Online-Händler sind auf professionelle und vor allem vertrauenswürdige KEP-Dienstleister angewiesen. Umso schlimmer, wenn sich herausstellt, dass dies nicht der Fall ist. So auch in Wiesbaden. Ein mittlerweile entlassener Angestellter der Deutschen Post soll zahlreiche Postsendungen unterschlagen und gestohlen haben, um den Inhalt dann bei Ebay zu verkaufen.

Pakete

(Bildquelle Pakete: Maxx-Studio via Shutterstock)

Bereits seit Montag ermittelt die Staatsanwaltschaft in einer Wiesbadener Poststelle. Der Grund: Ein mittlerweile entlassener Mitarbeiter soll zahlreiche Postsendungen unterschlagen und gestohlen haben. Die Höhe des Schadens wird im fünfstelligen Bereich vermutet, könnte aber auch höher sein.

Durchsuchung bereits Ende November 2015

Tatsächlich laufen die Ermittlungen schon länger. Wie der Wiesbadener Kurier berichtet, fuhren bereits am 26. November während des laufenden Betriebs Polizeifahrzeuge bei der betroffenen Poststelle vor, durchsuchten die Diensträume der Mitarbeiter und beschlagnahmten Material. Zum gleichen Zeitpunkt soll auch die Wohnung des mutmaßlichen Täters durchsucht worden sein.

Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Oliver Kuhn, bestätigt, habe man mehrere Aktenordner sichergestellt, die auf zahlreiche Verkäufe bei Ebay hinweisen. Es wird vermutet, dass der Verdächtige einen Großteil seiner Beute auf dem Online-Marktplatz verkauft hat. „Derzeit wird das Material untersucht und abgeglichen“, erklärte Kuhn. Neben den Akten wurde auch der Computer des Mannes mitgenommen. Inzwischen habe der Mann ein Geständnis abgelegt und die Taten eingeräumt.

Post überprüft jede verlorene Sendung

Es wird vermutet, dass der ehemalige Mitarbeiter bereits seit längerer Zeit Poststücke unterschlägt. Dabei handelt es sich um Briefe, Päckchen, gepolsterte Kuverts und Pakete. So kam es bereits im März 2015 zu Ermittlungen, da einem Postbediensteten aufgefallen war, dass bei Ebay Eswe-Monatskarten verkauft wurden, die offenbar für Postboten beziehungsweise Eswe-Busfahrer bestimmt gewesen seien.

Nach Angaben der Post, wurden inzwischen Haftungsschäden im „unteren fünfstelligen Bereich“ erstattet. Die Höhe des Gesamtschadens kann jedoch noch nicht endgültig festgestellt werden. Postsprecher Heinz-Jürgen Thomeczek erklärte gegenüber dem Wiesbadener Kurier, dass die „verschiedenen Sicherheitsmechanismen gegriffen“ hätten. Denn jede verloren gemeldete Sendung wird überprüft. Häufen sich die Meldungen in bestimmten Poststellen werde die „Konzernsicherheit“ aktiv, gleichzeitig würden Polizei und Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Über die als „Track and Trace“ bezeichnete Verfolgung von Sendungen, sei man zudem in der Lage, weit genauer als Kunden zu erkennen, wo sich die Sendung zu jedem Zeitpunkt befunden habe.

 

Kommentare  

#1 Salewski 2016-01-12 16:51
Es ist schon unglaublich, mit welcher Frechheit versucht wird, die Sache schön zu reden. Andersherum: Wie viele Stellen müssen versagt haben, damit es fast ein Jahr dauert, bis so einem Mitarbeter das Handwerk gelegt wird? Gab es keine Kundenbeschwerd en? Sicherlich doch. Da ist erst einmal monatelang abgewiegelt und nichts getan worden.
Das man mit der Post kein Geld mehr verschicken darf, ist ja schon lange bekannt. Das kommt von dem qualifizierten Personal, das mittlerweile in den Sortierzentren arbeitet...
Ich kann mich an Zeiten erinnern, in denen die Post wie ein Tresor war. 100% zuverlässig und vertrauenswürdi g. Und vieeeeel billiger.
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