Reifenhändler Delticom investiert 30 Millionen Euro in E-Food

Für manche mag es verrückt klingen, für andere besonders innovativ und mutig: Der Online-Reifenhändler Delticom wendet sich mit dem E-Food einer neuen Branche zu und investiert gleich 30 Millionen Euro in zwei Unternehmen aus der Branche. Langfristig verspricht sich der Reifenhändler ein „hochattraktives zusätzliches Wachstumsgeschäft“. 

(Bildquelle Lebensmittel online shoppen: Nerthuz via Shutterstock)

Über den Verkauf von Lebensmitteln im Internet spalten sich die Meinungen. Während die einen daran glauben, dass sich E-Food langfristig durchsetzen wird, auch dank Projekten wie Amazon Fresh, bezweifeln andere, dass Kunden bereit sind, frische Lebensmittel im Internet zu kaufen. Besonders innovativ zeigt sich jetzt das Unternehmen Delticom. Europas größter Online-Reifenhändler hat nämlich zwei E-Food-Unternehmen gekauft und wird wohl bald auch Lebensmittel im Internet anbieten.

30 Millionen Euro ist Delticom der Eintritt in die E-Food-Branche wert. So viel Geld hat das Unternehmen laut dem Handelsblatt nämlich in die Übernahme zweier Firmen gesteckt, die zusammen ein Dutzend Internetseiten, wie zum Beispiel lebensmittel.de, betreiben. Delticom hat 90 Prozent an der Gourmondo Food GmbH und die ES Food GmbH aus Hannover komplett zu 100 Prozent übernommen.

E-Food als „hochattraktives zusätzliches Wachstumsgeschäft“

Gleichzeitig übernimmt Delticom mit den zwei Unternehmen auch Ressourcen, welche für den Reifenhandel interessant sind. So unterhält ES Food, wie das Handelsblatt berichtet, ein Automatik-Lagersystem. Ein Bereich also, der auch für Delticoms Reifen- und Kfz-Teilehandel wichtig sein kann.

Nach Angaben von Delticom selbst wolle man mit den Übernahmen “einen wichtigen strategischen Schritt” gehen, um die eigene „Marktstellung im europäischen E-Commerce weiter auszubauen“. Zudem sieht Delticom den Online-Lebensmittelhandel als „hochattraktives zusätzliches Wachstumsgeschäft“. Es könnte für das Unternehmen also mittelfristig zunächst ein zweites Standbein neben dem eigentlichen Reifenhandel werden. Langfristig gesehen könnte der E-Food-Arm aber durchaus mehr als ein zweites Standbein werden.