Panama Papers: Größtes Datenleck aller Zeiten offenbart Briefkastenfirmen

Veröffentlicht: 04.04.2016 | Geschrieben von: Giuseppe Paletta | Letzte Aktualisierung: 04.04.2016

Panama Papers könnte als größtes Datenleck aller Zeiten in die jüngste Geschichte eingehen. Ein Whistleblower hat der Süddeutschen Zeitung brisante Dokumente über Briefkastenfirmen und deren Kunden zugespielt. Dabei soll es sich um Dokumente mit einer Gesamtgröße von rund 2,6 Terrabyte handeln, die es systematisch auszuwerten gilt.

Panapa Papers werden ausgewertet.

(Bildquelle Datenleck: Nata-Lia via Shutterstock)

Medien sprechen vom größten Datenleck aller Zeiten: Ein unbekannter Whistleblower hat der Süddeutschen Zeitung Datenmaterial von mehr als 214.000 Briefkastenfirmen übergeben, insgesamt sollen die Daten 2,6 Terrabyte groß sein. Da die Firmen vornehmlich in Panama sitzen, sprechen die Berichte von den Panama Papers.

Mehr als 100 Medienorganisationen aus rund 80 Ländern sollen das Datenmaterial das zuerst der Süddeutschen Zeitung zugespielt wurde in den vergangenen Monaten ausgewertet haben. Das Material enthält Informationen über zahlreiche Kunden der Briefkastenfirmen, darunter auch hochrangige Politiker und weltbekannte Sportler. Selbst der Fußballer Lionel Messi wird im Zusammenhang mit den Panama Papers genannt.

Panama Papers: Über 11,5 Millionen Dokumente

Das Datenmaterial enthält dabei Informationen, die bis auf das Jahr 1977 zurückgehen. Insgesamt sollen über 11,5 Millionen Dokumente die Panama Papers ausmachen. Darunter sind fast fünf Millionen E-Mails, mehr als drei Millionen Datenbankformate, mehr als zwei Millionen PDF-Dokumente, eine Million Bilder und noch einmal 320.000 Textdokumente.

Damit die Journalisten der SZ die große Datenmenge überhaupt systematisch auswerten konnten, haben sie mit dem Programm Nuix gearbeitet, welches auch von internationalen Ermittlungsbehörden eingesetzt wird. Gemeinsam mit dem Internationalen Konsortium für investigative Journalisten (ICIJ) wurden für die Auswertung hochleistungsfähige Computer eingesetzt.

Hochrangige Namen tauchen in den Dokumenten auf

Von der Süddeutschen Zeitung heißt es, dass die Daten belegen, „wie eine globale Industrie, angeführt von großen Banken, Anwaltskanzleien und Vermögensverwaltern, die Besitztümer von Politikern, Fifa-Funktionären, Betrügern und Drogenschmugglern, aber auch von Milliardären, Prominenten und Sport-Stars in aller Verschwiegenheit verwaltet.“

Die Dokumente gehen auf die Kanzlei Mossack Fonseca zurück, welche in Panama sitzt und die Gründung und Verwaltung von Offshore-Firmen anbietet. Unter den ersten Namen, die bislang in Verbindung mit den Panama Papers auftauchen sind enge Vertraute des russischen Präsidenten Wladimir Putins, der saudi-arabische König Salman ibn Abd al-Asis wird genannt, ebenso wie zum Beispiel auch der ukrainische Präsident Petro Poroschenko.

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