Amazon Fresh: Drängt Amazon auf den deutschen Lebensmittelmarkt?

Veröffentlicht: 13.05.2016 | Geschrieben von: Martin Gaitzsch | Letzte Aktualisierung: 13.05.2016

Kommt der Lebensmittellieferservice Amazon Fresh noch in diesem Jahr nach Deutschland? Einem Insider-Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge, der sich auf Unternehmenskreise beruft, könnte Amazon Fresh ab September von der deutschen Hauptstadt Berlin aus die Lieferung von Lebensmitteln starten. Die passende Berliner Logistikfläche soll es bereits geben.

Lebensmittel

(Bildquelle Lebensmittel: Ronald Sumners via Shutterstock)

Amazon könnte noch in diesem Jahr mit der Auslieferung von Lebensmitteln, darunter Obst, Gemüse, Fisch oder Fleisch, von Berlin aus starten. So steht angeblich Amazon Fresh vor dem Start in Berlin ab September 2016. Damit wäre Berlin der erste feste europäische Standort für diesen Service, der bislang nur in Amerika zur Verfügung steht, wenngleich der Start im UK ebenfalls bevorstehen soll. Wahrscheinlich gibt es bereits einen Berliner Standort. Die Logistikhalle Dock 100 in Berlin-Tegel könnte Lager und Ausgangspunkt für die gelieferten Lebensmittel werden.

Amazon wird zur Konkurrenz für Lebensmittelketten

Amazon selbst wollte den Start des Projekts in Berlin bislang weder kommentieren noch dementieren. Vermutlich ist dies eher ein Beleg dafür, dass an den Amazon-Plänen etwas dran ist. Denn die Gerüchte besagen, dass Amazon Fresh auch in Edinburgh, München und dem Ruhrgebiet starten könnte, dort nur noch nicht die gewünschten Immobilien gefunden wurden. Eines ist klar: Mit einem Start von Amazon Fresh müssten sich insbesondere die großen Einzelhandelsketten auf einen starken Konkurrenten einstellen. Alain Caparros, Vorstandschef der Rewe-Gruppe, hat diese Pläne jedoch gelassen zur Kenntnis genommen und sieht Rewe für den E-Commerce mit Lebensmitteln gut aufgestellt. Das mag sein, allerdings soll Amazon halbautomatisierte Großlager nutzen können, während Rewe-Fahrer die bestellten Waren erst mühsam aus den Regalen heraussuchen müssen.

Plant Amazon einen eigenen Kochboxendienst?

Das Problem am Online-Handel mit Lebensmitteln ist jedoch, dass dieser in Deutschland noch keinen großen Rückhalt genießt und deutsche Kunden zudem als sparsam und anspruchsvoll gelten. Auf Gruenderszene.de werden gleich eine Handvoll Unternehmen aufgezählt, die sich in den vergangenen Jahren beim Versuch, frische Lebensmittel zu verkaufen, ein blaues Auge geholt haben. Doch Amazon scheint es wirklich ernst damit zu meinen, bei der Lebensmittellieferung in Deutschland mitmischen zu wollen. Denn genau wie HelloFresh, die spezielle Kochboxen für den Thermomix herausbringen möchten, möchte sich auch Amazon dem Thema Kochboxen verstärkt zuwenden. So ist wohl ein eigener Kochboxendienst bei Amazon in Planung. Allerdings kann sich der deutsche Markt diesbezüglich zunächst entspannt zurücklehnen und verfolgen, wie die amerikanischen Kunden diesen Service annehmen.

 

Schreiben Sie einen Kommentar

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.