Adblock-Nutzer: Männlich, jung, Besserverdiener

Veröffentlicht: 09.06.2016 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 09.06.2016

Eine Studie von Comscore legt nahe, dass Adblocker und Ad Fraud ein ernstes Problem für die Sichtbarkeitsraten von Werbemitteln darstellen, die fast durchweg unter 50 Prozent liegen. Das Problem wird zunehmen, denn Adblocker werden vornehmlich von jungen Menschen genutzt.

Adblocker

(Bildquelle Adblocker: wsf-s via Shutterstock)

Die Wahrscheinlichkeit, dass Männer zwischen 18 und 24 Jahren beim Surfen einen Adblocker benutzen, liegt um 100 Prozent höher als im Durchschnitt aller Nutzer. Zu diesem Ergebnis kommt das Analyse-Unternehmen Comscore in seiner aktuellen Erhebung „Advertising Benchmarks Q1/2016“. Bei den Frauen der gleichen Altersgruppe liegt der Wert immerhin noch bei 42 Prozent.

Zudem scheint auch das Einkommen Einfluss auf die Adblock-Nutzung zu haben. So legt die Erhebung nahe, dass in allen untersuchten Märkten die höchste Einkommensschicht am meisten blockt. In den USA ist die Verbreitung um ganze 27 Prozent höher als im Durchschnitt. In Deutschland sind es dagegen nur 7 Prozent, bei uns hat die Nutzung von Adblock-Software aber auch eine größere „Tradition“.

Ad Fraud ist ein ernstes Problem

Für Werbetreibende ebenfalls problematisch ist Ad Fraud, also von Maschinen generierte Klicks. Hochentwickelter Invalid Traffic (IVT) ist besonders schwierig zu identifizieren. 80 Prozent des weltweiten Invalid Traffic war im Dezember 2015 hochentwickelt, so der Comscore-Report. Der Anteil des IVT liegt in den USA bei Desktop Display bei 6 Prozent, bei lukrativer Videowerbung sind es 8 Prozent.

Ad Fraud und Adblocking sind ein ernstes Problem für die Werbewirtschaft, denn sie senken merkbar die Sichtbarkeitsraten. Diese liegen mittlerweile durchweg bei unter 50 Prozent. In den USA sind es immerhin noch 48 Prozent, in Deutschland nur 43 Prozent. Der Werbung geht durch den immer geringeren Anteil an echten Impressions bares Geld verloren.

Die Zahlen bestätigen den Trend, den das Forschungsunternehmen Ovum für die Online-Einnahmen von Verlagen prognostiziert – wir berichteten. Demnach werden Adblocker in den kommenden fünf Jahren Verluste von 35 Milliarden US-Dollar produzieren. Sollte Ad Fraud künftig zunehmen, dürften die Verlustzahlen sogar noch höher ausfallen.

 

Infografik Adblocknutzung

© Comscore

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