Millionengeschäft EM: Deutschlandspiele als Verkaufstreiber

Veröffentlicht: 29.06.2016 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 29.06.2016

Wie viele Trikots der deutschen Nationalmannschaft wurden während der Europameisterschaft bislang verkauft? Wann ist das Interesse am größten? Welche Nationalmannschafts-Trikots sind darüber hinaus beliebt? Wieso läuft der Abverkauf nicht so gut wie 2014? Der E-Commerce-Marktforscher Metoda hat die Amazon-Verkäufe analysiert.

Deutschland-Fans

Dmytro Larin / Shutterstock.com

Die größten Herausforderungen stehen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft erst noch bevor. Am Samstag warten die Italiener, die sich im Laufe der Europameisterschaft zu mehr als Geheimfavoriten aufgeschwungen haben und mit denen die deutsche Fußballnation noch mindestens zwei Rechnungen offen hat. Es wird sich erst noch zeigen, ob die EM 2016 ein Erfolg wird. Für diejenigen, die mit Merchandise am Event verdienen, ist sie es längst, auch wenn die Kauflaune in Deutschland im Vergleich zur Weltmeisterschaft vor zwei Jahren verhaltener ist. Das liegt zum einen daran, dass sich viele damals nach dem Weltmeistertitel das entsprechende Trikot bereits kauften, aber auch daran, dass die unverbindliche Preisempfehlung der deutschen Trikots mit 85 Euro ziemlich hoch angesetzt ist. Schnäppchen lassen sich aber machen – etwa, wenn man mit Mario Götzes Trikot zufrieden ist.

Originaltrikots, gern in Kindergrößen

Der E-Commerce-Marktforscher Metoda hat die Verkäufe von Original-EM-Trikots bei Amazon.de zwischen dem 23. Mai und dem 22. Juni analysiert, sodass man quasi Halbzeitbilanz ziehen kann. Dabei wurden nicht nur die Deutschlandtrikots begutachtet, sondern insgesamt 17 von 24 Teilnehmern. Einige waren zum Turnierstart nicht im Sortiment von Amazon vertreten (Albanien, Irland, Ungarn) bei anderen war schlicht keine nennenswerte Nachfrage feststellbar. Insgesamt wurden im Analysezeitraum über 21.000 Trikots in einem Gesamtwert von 1.1 Millionen Euro verkauft, davon 6.810 in Kindergrößen (32,4 Prozent) – die Fußballliebe wird offenbar auch in die kommenden Generation hinein getragen.

Wenig überraschend besetzen die aktuellen EM-Trikots der deutschen Nationalmannschaft die Spitzenposition. 15.006 Jerseys wurden verkauft, das entspricht über 70 Prozent der Gesamtnachfrage. Jeden Tag im genannten Zeitraum wurden Trikots im mindestens dreistelligen Bereich verkauft. Mit 1.317 verkauften Jerseys ist der Tag des Spiels gegen die Ukraine, also der deutsche Einstieg ins Turnier, der lukrativste für Amazon gewesen. Weitere Höhepunkte waren die Spieltage gegen Polen und Nordirland.

Österreich beliebt, Adidas an der Spitze

An Position 2, weit nach Deutschland, kommt Österreich mit 1.803 verkauften Trikots. Der Höhepunkt war hier der Tag der Niederlage gegen Ungarn, danach gingen die Verkäufe zurück. Hätte das Team erfolgreicher gespielt und wäre jetzt noch im Turnier, wäre wohl sogar mehr drin gewesen. Auf Platz 3 folgt, dank der großen türkisch-stämmigen Gemeinde in Deutschland, die Türkei mit 1.016 Verkäufen. Die Schlusslichter sind die Ukraine mit 37 und Rumänien mit 20 Trikots.

Den Kampf der Hersteller gewinnt Adidas sehr deutlich mit 16.507 Trikots, vor allem natürlich, weil die deutsche Mannschaft in Adidas-Jerseys aufläuft. Insgesamt rüstet das deutsche Unternehmen 6 Teams aus, Puma 5 (u.a. Österreich) und Nike 4 (u.a. Frankreich). Puma folgt denn auch mit 3.104 verkauften Jersey auf dem zweiten Platz vor Nike mit 1.295. Wir können es nicht mit Sicherheit sagen, doch wir sind überzeugt, dass Puma erfolgreicher hätte sein können. Doch das Unternehmen, dass auch die Schweiz ausrüstet (237 verkaufte Trikots, Platz 8), dürfte durch #Trikotgate den einen oder anderen Kunden verloren haben.

Infografik Trikotverkäufe© metoda

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