Ebay-Studie: Konsumenten sind mit Vertriebsbeschränkungen kaum vertraut

Veröffentlicht: 05.10.2016 | Geschrieben von: Christian Laude Test | Letzte Aktualisierung: 05.10.2016

32 Prozent der befragten deutschen Händler sind von Vertriebsbeschränkungen betroffen. Das hat eine neue, von Ebay in Auftrag gegebene Studie ergeben. Mit 83 Prozent hat ein Großteil der Konsumenten dagegen noch nichts von diesem Thema gehört.

Schlüssel im Schloss

© Anna-Mari West - Shutterstock.com

Für viele Kunden und Händler sind sogenannte Plattformverbote, also Produkte von Marken, die über bestimmte Wege nicht vertrieben werden würden, ein absoluter Graus. Das bestätigt eine neue Studie, die von Ebay in Auftrag gegeben wurde. So berichten beispielsweise 32 Prozent der befragten Händler in Deutschland, dass sie von Beschränkungen in Bezug auf Online-Marktplätzen betroffen sind. Europaweit liegt der Wert dagegen bei 18 Prozent.

Die Studie macht aber auch deutlich, dass viele Kunden gar nicht mit dieser Thematik vertraut sind, denn 83 Prozent der Befragten gaben an, noch nie von derartigen Verboten gehört zu haben. 22 Prozent meinen, dass das Vertrauen einer Marke gegenüber leiden würde, wenn sie von den Vertriebsbeschränkungen wüssten. 75 Prozent wiederum fordern einen offenen Umgang der Marken mit diesem Thema. Insgesamt sollen laut Ebay über 2.000 Marken den Verkauf ihrer Produkte in Europa einschränken.

EU-Kommission setzt sich mit Plattformverboten auseinander

„Die Verbraucher möchten die Marken, die sie lieben, zum günstigsten Preis und auf bequeme Art und Weise auf Online-Marktplätzen finden“, so Paul Todd, Senior Vice President EMEA bei Ebay. „Unsere Händler haben uns wissen lassen, dass Online-Verkaufsbeschränkungen es Marken ermöglichen, ihre Preise künstlich hoch zu halten, die Produktauswahl für die Verbraucher einzuschränken und möglicherweise gegen EU-Wettbewerbsregeln zu verstoßen.“ Ebay will dahingehend die deutschen Verbraucher über die Plattformverbote aufklären und deutlich machen, dass die Einschränkungen Geld kosten.

Mittlerweile beschäftigt sich auch die Europäische Kommission mit der „Praxis der Plattformverbote im E-Commerce, um den Zugang der Verbraucher zu Waren und Dienstleistungen zu verbessern“, wie es in der dazugehörigen Seite von Ebay heißt. Das scheint auch bitter nötig zu sein, denn 85 Prozent der Befragten erwarten, dass ihre favorisierten Marken bei den Online-Marktplätzen verfügbar sind. 59 Prozent wollen zudem dort die günstigsten Preise finden. Lediglich 4 Prozent meinen, dass sie sich direkt an die Hersteller wenden würden, wenn sie den besten Preis erhaschen wollen.

Ebay stellt auf der entsprechenden Seite weitere Informationen zur Verfügung und beantwortet dort auch Fragen wie: Warum verhängen Marken diese Verbote? Welche Auswirkungen haben diese auf die Verbraucher? Und sind neue Produkte von Plattformverboten betroffen? Auf der Seite befindet sich auch eine interessante Infografik, die die Studie noch einmal anschaulich zusammenfasst.

Kommentare  

#2 Ralph 2016-10-14 12:23
Das gerade eBay als Negativbeispiel im Bereich Portalverbote überhaupt eine große Klappe riskiert.
eBay verbietet sogar unbescholtenen Händlern auf dem Portal zu verkaufen.
Da sollte den Herstellern auch zugestanden werden, dass deren Produkte nicht auf eBay verramscht werden sollen.

Da zeigt sich wieder die pure Arroganz von eBay.

Als Zeichen gegen eBay sollten die Händler und Kunden "auch" andere Portale nutzen.
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#1 Hartmut Schoenawa 2016-10-06 09:51
Hallo, Verkaufsbeschrä nken gibt es auch auf anderen Gebieten, die noch weniger bekannt sind. Es ist z.B. nicht möglich, Artikel mit dem Suchbegriff "Cuba", "Iran", "Syria" oder "north korea" einzustellen. Die Begründung ist, der Handel würde das Regime in den jeweiligen Ländern unterstützen. Das ist natürlich völliger Unfug, wenn ich eine Banknote aus Kuba aus der "vor-Castro-Zei t" innerhalb Deutschlands verkaufe. Der Schein hat Kuba wahrscheinlich schon vor der Revolution verlassen. Ähnliches gilt für anderen genannten Länder sinngemäß auch. Und das obwohl Präsident Barak Obama selbst das Ende des "kalten Krieges" mit Kuba verkündet hat, bleibt Ebay stur und beratungsresist ent. mit freundlichen Grüßen
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