Update: Auctionata bestätigt vorläufige Insolvenz

Veröffentlicht: 19.01.2017 | Geschrieben von: Christian Laude Test | Letzte Aktualisierung: 19.01.2017

Steht das Online-Auktionshaus Auctionata vor dem Aus? Mehreren Berichten zufolge scheint das Unternehmen zumindest mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Auctionata selbst jedoch beschwichtigt: „Wir sind gerade mit dem Abschluss einer vielversprechenden Finanzierungsrunde beschäftigt.“ Update: Die vorläufige Insolvenz wurde von Auctionata-Chef Thomas Hesse bestätigt.

Auktionshammer

© BrAt82 - Shutterstock.com

Das Online-Auktionshaus Auctionata soll aktuell mit einigen Schwierigkeiten kämpfen, was vor allem die finanzielle Seite angeht. Laut Gründerszene, die sich auf verschiedene voneinander unabhängige Quellen berufen, könnte sich das Unternehmen sogar kurz vor dem Aus befinden, denn eine Finanzierung im zweistelligen Millionenbereich droht angeblich doch noch zu scheitern. Gegenüber OnlinehändlerNews versicherte Auctionata jedoch: „Wir sind gerade mit dem Abschluss einer vielversprechenden Finanzierungsrunde beschäftigt.“ Sobald diese abgeschlossen sei, sollen weitere Informationen folgen.

Die Investition sei, wenn es nach Gründerezene geht, für Auctionata fast schon zukunftsweisend, da der Erfolg beim Auktionshaus in letzter Zeit ausgeblieben sein soll. Um wieder in die richtige Bahn zu geraten, soll Auctionata die Anzahl an Auktionen erhöht haben – jedoch ohne nachträglichem Erfolg, da für tägliche Auktionen wohl nicht ausreichend qualitativ hochwertige Ware vorhanden sei.

Auctionata: Zusammenschluss mit Paddle8

Und auch die WirtschaftsWoche berichtet von finanziellen Problemen. So könnten sich die schlechten Geschäftszahlen auf die Bezahlung der Mitarbeiter ausgewirkt haben, denn diese haben angeblich im letzten Monat kein Gehalt bekommen. Eine Mitarbeiterin der Personalabteilung habe die Angestellten per E-Mail darüber informiert, dass „der Krankenschutz unverändert weiter besteht.“ Weiterhin heißt es: „Auch bei der betrieblichen Altersvorsorge entwachsen keinerlei Nachteile.“

Gegenüber WirtschaftsWoche bestätigte Auctionata, dass der Gründer Georg Untersalmberger das Unternehmen Ende Februar verlassen werde, um sich „neuen Projekten [zu] widmen.“ Untersalmberger soll in einer firmeninternen E-Mail von einer „aktuell schwierigen, aber auch vielversprechenden Situation“ sprechen. Von Einzelheiten fehle dabei jedoch jede Spur. Auctionata selbst will dabei uns gegenüber „die derzeit kursierenden Gerüchte und Spekulationen nicht kommentieren.“

Im Mai 2016 hatte sich Auctionata mit seinem US-amerikanischen Konkurrenten Paddle8 zusammengeschlossen. Über die finanziellen Details wurden in diesem Zusammenhang keine Einzelheiten preisgegeben.

Update, 19.01.2017: Auctionata bestätigt vorläufige Insolvenz

Die Gerüchte haben sich bewahrheitet: Wie Auctionata-Chef Thomas Hesse gegenüber WirtschaftsWoche offiziell bestätigt hat, muss das Online-Auktionshaus vorläufig Insolvenz beantragen. "Dies war notwendig, weil eine nötige Finanzierung nicht ausreichend schnell sichergestellt werden konnte", so Hesse. Nun soll Auctionata zunächst erfolgreich saniert werden.

Hesse bestätigte laut WirtschaftsWoche zusätzlich, dass sich Auctionata wieder von Paddle8 trennen wird, da eine weitere Integration zu kostspielig wäre. Zudem soll das Tochterunternehmen Auctionata Inc. in den USA geschlossen werden. Stattdessen konzentriere man sich zukünftig komplett auf den Berliner Standort.

Kommentare  

#2 Schrottmeyer 2017-01-21 13:13
Die Insolvenz von auktionata hat uns hier nicht überrascht. Überraschend ist aber immer wieder wie naiv und gutgläubig die Investoren Ihr Geld verbrennen. Tamundo, Auktionata und viele andere hochgelobte Verkaufsplattfo rmen werden mit viel Geld hochgejubelt, nur um dann festzustellen, dass das Geschäftsmodell doch nicht trägt.
Das ließe sich natürlich auch schon vorher feststellen, aber vermutlich wollen ja auch die Risikogeldgeber nicht so richtig hinsehen.
Übrigens wenn noch jemand so richtig Geld vernichten möchte, bei uns kann man mit viel weniger Kapital einsteigen und es gibt sogar eine gewisse Chance einen Teil seines Kapitals zurück zu bekommen. Einfach mal auf www.oldthing.de gehen und sehen was es da schon alles ohne große Geldgeber gibt.
Liebe Grüße aus Berlin
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#1 Schrottmeyer 2017-01-20 21:15
Tamundo, Auktionata, die Liste der Startups die auf der Strecke bleiben ist groß. Der Markt für Antiquitäten und Sammlerwaren ist stock konservativ. Wer diese Klientel ins Internet holen will, sollte mit Internetkursen in Soniorenresiden zen beginnen. Aber Spaß beseite, wo zwischen ebay und konventionellen Auktionshäusern liegt hier ausreichend braches Marktpotenial?
Wir wissen wovon wir sprechen, denn wir bemühen uns seit Jahren mit unserem online Flohmarkt www.oldthing.de um die Sammler von Briefmarken, Ansichtskarten und Antiquitäten. Der Unterschied zu den großen Seiten ist lediglich, dass wir kein Fremdkapital verbrennen und entsprechend langsam wachsen. Mühselig aber ehrlich!
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