Ebay-Chef Devin Wenig äußert sich zur Zukunft des Online-Shoppings

Veröffentlicht: 17.02.2017 | Geschrieben von: Christian Laude Test | Letzte Aktualisierung: 17.02.2017

Ebay-Chef Devin Wenig hat ein spannendes Interview mit Cnet.com geführt, in dem es unter anderem um den aktuellen US-Präsidenten Donald Trump und die Zukunft des Online-Shoppings ging. Aber auch die eigenen Vorlieben Wenigs in Bezug auf den digitalen Einkauf wurden thematisiert.

Ebay-Logo

© jejim - Shutterstock.com

In dem Interview ging es zunächst um Trump und das von ihm verhängte Einreiseverbot, das Proteste von vielen großen Unternehmen hervorrief – darunter auch Ebay. Der Ebay-Chef meint hierzu zunächst, dass einige Punkte elementar für die Geschäfte und für die Mitarbeiter seien, worunter auch Immigration fällt. „Wir wurden von einem französisch-syrischen Immigranten gegründet und wenn du über unseren Campus läufst, verstehst du, wie ungewöhnlich vielfältig es dort vor sich geht.“ Viele talentierte Mitarbeiter kämen dabei nicht aus der USA. „Also ist es für uns keine politische Angelegenheit, sondern eine geschäftliche und kulturelle.“

Bedeutung von künstlicher Intelligenz

Die deutlichste Aussage traf der Ebay-Chef in Bezug auf die zukünftige Bedeutung von künstlicher Intelligenz beim Online-Shopping. „AI ist nicht einfach nur ein Feature. Es ist vielmehr die nächste große kalkulierbare Plattform-Veränderung.“ Dabei sieht er vor allem Vorteile, die bereits vorhanden sind beziehungsweise schneller auftreten werden, als man sich das bisher noch vorstellt. Gleichzeitig meint Wenig jedoch auch, dass die künstliche Intelligenz Nachteile in Form von Jobverlusten mit sich bringen wird: „Es wird in den kommenden drei Jahren weniger Taxifahrer geben“, führt er als Beispiel auf.

Ebay will es gerade kleinen und mittelständischen Unternehmen ermöglichen, AI für sich zu nutzen. Dies soll vor allem beim Targeting zum Einsatz kommen: „Ebay hat einen großen Bestand und gleichzeitig auch viele Käufer. Wenn wir Targeting nicht korrekt nutzen, geht alles im Morast unter.“ Als Beispiel führt er Bilderkennung auf: Zeitnah soll es möglich sein, ein Foto von einem Stift zu machen, woraufhin die KI im Bestandskatalog nachschlägt und automatisch einen Preisvorschlag für das Produkt tätigen kann.

Ebay-Chef kauft alles bei seinem Marktplatz

Kaum überraschend kauft der Ebay-Chef nahezu alles bei seinem Marktplatz. „Ich kaufe Shampoo bei Ebay. Ich kaufe Zahnpasta bei Ebay. Ich kaufe Müllbeutel bei Ebay. Und meine Frau weiß bereits, dass ich sie frage, sobald sie das Haus verlässt: ‚Hast du zuerst bei Ebay nachgesehen?‘ Und sie entgegnet: ‚Beruhig dich – ich hole nur Milch!‘“ Trotz der vielen Bestellungen soll Wenig noch nie Opfer eines Betrugsversuches gewesen sein.

Zum Schluss äußerte sich Wenig noch dahingehend, wie die Zukunft des Shoppings abgesehen vom Einsatz künstlicher Intelligenz aussehen könnte. „Ich denke, der Handel wird sehr personalisiert sowie dialogorientiert sein und mehrere Devices umfassen.“ Ein sehr personalisierter Handel soll für ein überzeugendes Einkaufserlebnis sorgen, „um das passende Produkt im richtigen Moment und zum besten Preis zu bekommen. So wird der Handel aussehen. Und wir bereiten Ebay auf genau das vor.“

Kommentare  

#2 Michael Graen 2017-02-20 08:56
Wenn es denn soweit kommt, ist der Mensch vielleicht gar nicht mehr nötig. Die Maschinen machen dann untereinander Geschäfte. Die Umwelt wird sauberer und lebenswerter. Schade, dass der Mensch das nicht mehr erleben konnte ;-)
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#1 thom explosio 2017-02-19 23:30
man o man, wie langweilig, phantasielos und zu alledem noch total fremdbestimmt unsere zukunft aussehen soll. liebe wenig, weniger wäre mehr. wenigstens sagt mal jemand das jobs verloren gehen..... und eines ist klar. ai und roboter werden selbst nie kunden sein! wer wird also, irgendwann wenn unsere welt von der produktion über die dienstleistunge n durchautomatisi ert ist und wir ohne job sind eigentlich noch was kaufen?
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