Karstadt arbeitet künftig enger mit Online-Händlern zusammen

Veröffentlicht: 22.05.2017 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 22.05.2017

Das angeschlagene Warenhaus Karstadt will in Zukunft nationalen und internationalen Online-Händlern Flächen für den Verkauf ihrer Waren anbieten. Mit dieser Offensive will man dem Abwärtstrend bei den Umsatzzahlen der letzten Jahre entgegenwirken. Nach Angaben von Karstadt gab es schon erste Gespräche mit potenziellen Partnern.

Karstadt © Heiko Kueverling / shutterstock.com

Karstadt will sich zu einer Art Marktplatz weiterentwickeln. Wie das Unternehmen jetzt bekannt gab, will man in Zukunft Online-Händlern aus dem In- und Ausland eine Warenfläche anbieten. „Das ist für internationale Händler ein Angebot, wenn diese über den deutschen Markt nachdenken“, betont Karstadt-Chef Stephan Fanderl in einem Bericht im Tagesspiegel. Nach Angaben von Fanderl hat man schon eine Partnerschaft mit dem spanischen Warenhausbetreiber „Sfera“ geschlossen. Das Sortiment soll ab August in einem Großteil der deutschen Karstadt-Filialen erhältlich sein.

Eigene Ladenflächen für Online-Händler

Karstadt will durch die Kooperationen mit dem Online-Handel „kanalunabhängig“ agieren und die virtuelle Welt mit den stationär tätigen Warenhäusern verknüpfen. Dafür sollen den Händlern Flächen angeboten werden, um ihre Produkte auch offline zu verkaufen. Zusätzlich will Karstadt den Service anbieten, im Internet bestellte Ware in den Filialen abholen zu können. „Der Kunde wird on- und offline bestellen, kaufen und auch zurückgeben können. Alles soll in jedem Kanal gehen“, erklärt Fanderl das Konzept. Ein Pilotprojekt mit einem Outlet-Geschäft soll noch in diesem Jahr starten. Mit einem Angebot von reduzierten Markenartikeln will Karstadt eine neue Zielgruppe an Kunden ansprechen.

Potenzial für weitere Kooperationen sieht Karstadt besonders in den noch wachsenden Online-Shops. „Wir schauen uns deshalb gezielt Online-Anbieter an, deren Wachstum an Grenzen stößt, weil sie keine eigenen Flächen haben“, so der Karstadt-Chef.

Große Online-Shops gehen in den stationären Handel

Immer mehr Global Player wagen den Schritt in die reale Verkaufswelt. So hat erst im Mai Zalando angekündigt, über Flagship-Stores in großen Städten wie London, Paris und Berlin nachzudenken. Damit will das Unternehmen seinen Kunden die Möglichkeit geben, auch im stationären Handel Produkte zu erwerben.

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