Festnahmen: Polizei gelingt Schlag gegen Betreiber von Fake-Shops

Veröffentlicht: 02.06.2017 | Geschrieben von: Christian Laude Test | Letzte Aktualisierung: 02.06.2017

Mehr als 75 Fake-Shops, etwa 500 Opfer, ein Schaden von 220.000 Euro – der Polizei ist ein Schlag gegen die Betreiber von gefälschten Online-Shops gelungen. Die drei Beschuldigten wurden festgenommen.

Geschäftsmann lügt

© Chanwoot_Boonsuya - Shutterstock.com

Die Zentralstelle Cybercrime Bayern und die Kriminalpolizeiinspektion Fürstenfeldbruck sind gemeinsam gegen mehrere Fake-Shop-Betreiber vorgegangen und konnten hierbei Erfolge erzielen. Konkret konnten bei der Aktion drei Personen festgenommen werden, die vermutlich falsche Online-Shops betrieben und zusammengenommen von etwa 500 Personen rund 220.000 Euro erbeutet haben sollen. 400 der Betroffenen kamen dabei aus Deutschland, wie auch Heise Online schreibt.

Die Beschuldigten sollen mindestens 75 Fake-Shops von Nordrhein-Westfalen aus im Internet betrieben haben. Diese waren laut der entsprechenden Pressemitteilung „professionell gestaltet“ und hatten größtenteils „hochwertige Konsumgüter“ im Angebot. Die Online-Shopper hatten jeweils den Kauf abgeschlossen und den entsprechenden Kaufpreis gezahlt, ohne jedoch die bestellten Produkte danach zu erhalten.

47 gefälschte Bankkonten sichergestellt

Die Ermittler haben in diesem Zusammenhang 100 falsche Personen- und Adressdaten für den Betrieb der Fake-Shops sowie 47 Bankkonten sichergestellt, die mit falschen Angaben eröffnet wurden. Auch gefälschte Ausweise wurden hierbei gefunden. Die Aktion wurde bereits Ende April durchgeführt, konnte jedoch aus „ermittlungstaktischen Gründen“ jetzt erst offiziell bekannt gegeben werden.

Anfang Mai trat ein ähnlicher Fall ans Tageslicht, der sich ebenfalls um Fake-Shops drehte. Ein 35-jähriger Münchner soll insgesamt einen Schaden in Höhe von knapp einer halben Million Euro angerichtet haben, indem er Kaffeemaschinen im Internet zum Verkauf anbot, diese jedoch nie an die zahlenden Shopper auslieferte. Deswegen wird ihm aktuell der Prozess vor dem Landgericht München gemacht.

Kommentare  

#1 Markus Müller 2017-06-06 08:59
Und warum funktioniert das?

Ganz einfach. Weil (viele bzw. fast alle) Kunden nur nach dem Preis schauen. Der gesunde Menschenverstan d wird abgeschaltet, wenn es darum geht, ein paar Euro sparen zu können.

Eine Kundin wollte bei uns ein Gerät zurück geben, weil es in einem Fakeshop günstiger gefunden wurde. Keinen Moment wird darüber nachgedacht, wie der große Preisunterschie d möglich ist. Antwort: "Bei Ihnen hatte ich ja auch ein gewisses Risiko." Naja, nicht ganz. Wir gehen ans Telefon, bieten PayPal und Amazon Pay an und und und.

Opfer von Fakeshops kaufen nicht wegen der tollen Beratung oder der telefonischen Erreichbarkeit dort ein, sondern wegen des Preises! Nichts anderes.

Der Kundin gaben wir den Tipp, dort mal anzurufen. Von unserem DHL-Retourensch ein hat sie kein Gebrauch mehr gemacht. Arbeit hat es uns trotzdem gemacht.
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