Paukenschlag: Karstadt übernimmt Mehrheit an Hood.de

Veröffentlicht: 14.06.2017 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 14.06.2017

Überraschend haben Karstadt und die Muttergesellschaft Signa Retail einen Großteil des Online-Marktplatzes Hood übernommen. Karstadt hält nun 70 Prozent am Marktplatz und will damit seine Omnichannel-Strategie vorantreiben.

Karstadt

© Cineberg / Shutterstock.com

Dass Karstadt an seiner Online-Strategie feilt, ist bekannt. Erst im Mai verkündete man, intensiver mit Online-Händlern zusammenarbeiten zu wollen und hob das Thema „Marktplatz“ auf die Agenda. Hier hat man nun überraschend schnell Nägel mit Köpfen gemacht: Karstadt und die Muttergesellschaft Signa Retail übernehmen 70 Prozent von Hood.de. Die restlichen 30 Prozent verbleiben in den Händen von Unternehmensgründer Ryan Hood. Dieser soll Hood.de auch künftig eigenständig führen.

Karstadt feilt an der Omnichannel-Strategie

Mit Hood.de gehe man den nächsten Schritt auf dem Weg zum „Marktplatz von morgen“, den Karstadt-CEO Stephan Fanderl verfolgt. Man wolle „die Betriebsplattform Warenhaus sowohl offline als auch online weiterentwickeln und als Multi-Partner Modell auf allen Vertriebswegen“ umsetzen. Karstadt Warenhaus und Signa haben dafür die Karstadt Marktplatz GmbH gegründet, von der Hood offiziell übernommen wird. Diese soll weitere Partnerschaften und Akquisitionen vorantreiben und mittelfristig sämtliche Einzelhandelsbeteiligungen zu Omni- und Cross-Channel-fähigen Marktplätzen ausbauen.

Modell Real.de?

Man setze sich mit der Übernahme von Hood.de „bewusst vom Wettbewerb“ ab und gehe „den nächsten großen Schritt in Richtung integrierter Omni-Channel-Strategie und digitale Marktplatzkompetenz“, so Fanderl. „Wir verbinden künftig die Stärken von 79 Warenhäusern mit einer bereits jetzt erfolgreichen digitalen Plattform, die tausende Anbieter bündelt. So entsteht eine einzigartige Möglichkeit für stationäre als auch reine Online-Konzepte, gemeinsam mit Karstadt Warenhaus das innerstädtische Flächenangebot bedarfsorientiert zu nutzen.“ Ryan Hood zeigt sich ähnlich euphorisch: „Wir sehen aufgrund der enormen Reichweite und dem Bekanntheitsgrad von Karstadt im stationären Handel und unserer 17-Jährigen Erfahrung und Kompetenz im e-Commerce eine ideale Symbiose, um künftig mit einem gemeinsamen Onlinegeschäft weiter zu wachsen.”

Die Parallelen zur Übernahme von Hitmeister durch Real sind durchaus auffällig. Hood.de unterscheidet sich mit 5 Millionen Angeboten und 7 Millionen Kunden auch gar nicht so sehr vom Konkurrenten. Ob der Marktplatz in einem Jahr dann ebenfalls unter das Dach der großen Marke wandert, bleibt abzuwarten.

Kommentare  

#8 Heiko 2017-06-17 12:19
Für mich als Powerseller auf Ebay keine Alternative, dort läuft nichts und Hood kennt keiner!! Der günstige Preis nützt mir nichts wenn da keiner kauft!! Ihr müsst euch echt mal drehen, dass mal etwas wird.

MfG

Team von gree-weeks.de
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#7 Heinicke 2017-06-17 10:30
Ich bin mit Hood nicht unzufrieden. Natürlich sind es nicht die Umsätze wie bei Ebay.
Und von Amazon (20% Verkaufsprofisi on) habe ich mich völlig verabschiedet.
Dafür bleibt mehr Gewinn übrig und das Einstellen der Artikel ist bedeutend einfacher.
Ich wünsche Hood.de alles Gute und viel Glück.
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#6 Sigi B. 2017-06-17 09:39
Karstadt und Hood - na herzlichen Glückwunsch (Achtung: Ironie!).
Da treffen sich die zwei richtigen. Karstadt ist nicht "gesund" und bei Hood tut sich auch kaum was. Ich habe jahrelang versucht meine Ware bei Hood zu verkaufen. Da hatte ich weniger Umsatz im Jahr, als bei Ebay in einer Woche. Der Grund: Die Kunden kennen Hood einfach nicht. Und Geschäfte die ich nicht kenne, kann ich nicht besuchen. Sei es on- oder offline.
Ich befürchte, dass die Pleite da vorprogrammiert ist......
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#5 gunnar 2017-06-17 09:27
warum erst wieder jammer, anstelle mal selber auch für hood.de werbung zu machen.
eine bekannte versendet alle sendungen mit hood.de aufklebern hinten drauf.
die datei darf man sich bei hood.de auch runterladen.
die verbindung der beiden könnte für alle eine gute chance sein.
natürlich wenn sie gebühren anheben, weg dort.!
zb mit eigener webseite.
die gibt es auch nicht umsonst, wenn man damit rechnungen usw verwalten und drucken kann.
aber gute webseite mit über 1000 artikel, kostet wohl schon 4000.- bis 5000.- , oder eben mtl 100.- bis 200.- euro.
mit 1 - 1000 artikel sind wesentlich günstiger zu bekommen.
die kosten für rechtsanwalt usw bleiben ja gleich.

also erstmal eine chance geben, anstelle gleich nur negative werbung dafür zu machen.
habt ihr allen nachbarn schon mal die adesse von hood.de gegeben. warscheinlich nicht.
gunnar
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#4 moco 2017-06-15 12:36
Hier haben sich zwei Kranke getroffen und gefunden. Mit Sicherheit ist Hood de für viele Onlinehändler keine Alternative zu Ebay , Amazon und Co mehr. Die Austrittswelle bei Hood läuft gerade so richtig an. Schade
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#3 Stratmann 2017-06-15 11:30
Vielleicht investiert ja dann Karstadt mal in Werbung
um den Marktplatz bekannter zu machen und als
ernstzunehmende Konkurenz der zwei Platzhirsche
zu etablieren.
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#2 Lene 2017-06-15 11:10
Und ich hatte mich schon gewundert warum Hood nicht mehr Gas gegeben hat Händler an Land zu ziehen
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#1 saroman 2017-06-15 08:15
Das wars dann auch von Hood.de mir Sicherheit werden als erstes die Gebühren nach Ebay Vorbild kräftig erhöt damit sich der Pleite Verein Karstadt auf kosten der Onliehändler bei Hood wieder an frisches Geld kommt
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