Will sich Media-Saturn wieder von Redcoon trennen?

Veröffentlicht: 27.06.2017 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 27.06.2017

Wie steht es um den Elektronikanbieter Redcoon? – Glaubt man Branchengerüchten, dann könnte es wahrlich besser sein. Denn der Mutterkonzern Media-Saturn scheint Probleme mit seiner zugekauften Tochter zu haben. Wird Redcoon wieder abgestoßen?

Foto: Redcoon-Logo auf Bildschirm
Foto: Redcoon-Logo

Seit 2011 gehört Redcoon zu Media Saturn. Damals hatte die Elektronikgruppe selbst noch einigen Nachholbedarf, was den Online- und Multichannel-Handel anging. Redcoon war sozusagen als Instrument und Hilfe gedacht, um die eigene Digitalisierung voranzutreiben. Nun wird in der Branche jedoch gemunkelt, dass Media-Saturn genug von seiner zugekauften Tochter hat. T3n wirft die Frage auf, ob Redcoon „seine Schuldigkeit getan“ habe und spekuliert über eine mögliche Abstoßung durch den Mutterkonzern.

Media-Saturn: Schiedsgericht und finanzielle Forderungen

Dabei hat es bereits in der Vergangenheit Gerüchte um eine mögliche Trennung von Media-Saturn und Redcoon gegeben: „Noch bei der Vorlage der aktuellen Halbjahreszahlen hatte Metro-Vorstand und Media-Saturn-Chef Pieter Haas ausgeschlossen, dass man sich von der Vertriebstochter trennen wolle. Hinter den Kulissen sieht das aber offenbar ganz anders aus“, schreibt t3n weiter.

Mittlerweile sei sogar ein Schiedsgericht eingeschaltet worden, das eine Rückabwicklung des Redcoon-Kaufs durch Media-Saturn in die Hände nehmen soll. Als Basis dieses Prozesses werden „vermeintliche Kartellrechtsverstöße“ angeführt und Media-Saturn soll sogar finanzielle Forderungen an die alten Eigentümer gestellt haben: Von 300 Millionen Euro ist die Rede, die Media-Saturn von Reiner Heckel, Johannes Majdic und Jürgen Bartsch fordert – und zwar mit Blick auf den Kaufpreis sowie Verluste, die man mit Redcoon zwischenzeitlich eingefahren habe.

Media-Saturn hat die „neue“ Tochter längst abgehängt

Ob eine solche Rückabwicklung jedoch durch das Schiedsgericht tatsächlich legitimiert wird, ist fraglich. Denn in den vergangenen Jahren wurden – logischerweise – zahlreiche Änderungen und eine Neuausrichtung im Hause Redcoon vorgenommen, um die Geschäfte im Sinne von Media-Saturn weiterzuführen.

Während Redcoon bei der Übernahme allerdings online-technisch vor seinem neuen Mutterkonzern lag, dürfte Media-Saturn seine Tochter mittlerweile längst abgehängt haben. Kein Wunder, schließlich hat der Elektronikkonzern viel Geld in den Ausbau und die Perfektionierung seiner Online-Shops und Filialen gesteckt, sodass Kunden inzwischen auf einen umfassenden Multichannel zugreifen und nahtlos zwischen den Kanälen wechsel können.

Auch die zwischenzeitliche Abschaltung und Neugestaltung des Redcoon-Shops dürfte daran nichts geändert haben.

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