Drittgrößter Darknet-Marktplatz Hansa Market geschlossen

Veröffentlicht: 21.07.2017 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 21.07.2017

Nach AlphaBay wurde mit Hansa Market nun der nächste illegale Marktplatz vom Netz genommen. Laut Medienberichten sollen die beiden Betreiber aus Deutschland stammen. Die Polizei konnte zahlreiche Nutzerdaten sicherstellen. 

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© JMiks / shutterstock.com

Ermittlern aus Europa und den USA ist ein weiterer Schlag gegen Marktplätze für illegale Güter gelungen. Nach AlphaBay wurde nun auch die Plattform Hansa Market geschlossen. Hansa galt als der drittgrößte Umschlagplatz für das Handeln mit Waffen und Drogen und soll von zwei Deutschen aus Siegen betrieben wurden sein. Wie das Portal Wired mit Bezug auf den Spiegel berichtet, arbeitete das Bundeskriminalamt in dem Fall zusammen mit dem FBI, der amerikanischen Anti-Drogenbehörde DEA sowie der Dutch National Police und Europol.

Ermittler hatten bereits Zugriff auf unverschlüsselte Nachrichten

Insgesamt rund 350.000 illegale Waren soll Hansa Market im Angebot gehabt haben. Im Schnitt seien pro Tag rund 1000 Drogenkäufe über den Marktplatz abgeschlossen worden sein, nach der Schließung von AlphaBay sei diese Zahl sogar auf 8000 gestiegen, heißt es in einer Meldung auf Heise. Schon vor einiger Zeit haben es die Ermittler offenbar geschafft, die Infrastruktur der in Litauen stehenden Server auf solche in den Niederlanden umzuleiten. Damit hatten die Behörden Zugriff auf unverschlüsselte Nachrichten, die zwischen Käufer und Verkäufer verschickt wurden. Auch rund 10.000 Adressdaten konnten abgefangen und an Europol übergeben werden.

AlphaBay ebenfalls von Behörden geschlossen

Letzte Woche war bereits die größte Darknet-Plattform AlphaBay nicht mehr erreichbar (wir berichteten). Zunächst war nicht klar, ob sie von der Polizei oder von den Betreibern vom Netz genommen wurde. Nun bestätigte aber der US-Justizminister Jeff Sessions, dass dieser Schritt von den Behörden ausging. Der Betreiber, ein Kanadier, soll bereits Anfang Juli festgenommen wurden sein. Die 2014 gegründete Plattform wurde hauptsächlich für den Handel mit künstlichen Opioiden wie Fentanyl verwendet. Erst im April starb ein Jugendlicher in den USA nachdem er das Opioid U-47700 von einem Verkäufer auf AlphaBay erworben hatte.

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