Amazon-Strategie: Wie schlagen sich Gillette und Wilkinson im Vergleich?

Veröffentlicht: 07.09.2017 | Geschrieben von: Julia Ptock | Letzte Aktualisierung: 07.09.2017

Gillette und Wilkinson sind seit Jahrzehnten Konkurrenten. Aber wie schlagen sich die beiden Marken auf dem deutschen Amazon-Marktplatz? Die Marktforscher von Metoda haben nun die jeweilige Amazon-Strategie der Marken analysiert.

Nasser Rasierer, Nahaufnahme
© Gandolfo Cannatella – shutterstock.com

Wie gut sind die beiden Nassrasier-Systeme Gillette und Wilkinson bei Amazon aufgestellt? Beide Marken liefern sich seit Jahrzehnten einen soliden Konkurrenzkampf um die Kundschaft. Dass Amazon mittlerweile ein wichtiger Absatzmarkt für die Marken ist, muss dabei nicht diskutiert werden. Doch wie die Marktforscher von Metoda nun herausgefunden haben, könnten die Marken kaum unterschiedlicher performen.

Wilkinson: Umsatzmarktanteile niedriger als im stationären Handel

Für die Amazon-Strategie-Analyse wurden mit dem Category-Management-Tool Market Genius die Nachfragewerte in der Amazon-Kategorie „Rasur & Enthaarung“ sowie den Unterkategorien „Rasierer“, „Handrasur“, „Herren“, „Damen“, „Rasierklingen“, „Sets“ und „Zubehör“ zwischen 1. Juli und 13. August 2017 erfasst und ausgewertet. Gillette konnte in diesem Zeitraum 411.497 Bestellungen verbuchen (Umsatzmarktanteil: 72,4 Prozent). Der Umsatz soll sich laut Metoda auf rund 8,8 Millionen Euro belaufen, der durchschnittliche Preis betrug 21,26 Euro. Die britische Marke Wilkinson konnte im selben Zeitraum nur 94.894 Bestellungen verbuchen, was bei einem durchschnittlich realisierten Verkaufspreis von 10,91 Euro einem Umsatz von gerade einmal 1,0 Millionen Euro entspricht. Der Umsatzmarktanteil liegt bei 8,6 Prozent. Stationär liegt der Marktanteil für Wilkinson bei rund 20 Prozent.

Infografik - Online Marketing Umsätze von Gillette und Wilkinson - Metoda
© Metoda

Musterschüler Gillette

Doch woran liegt es, dass Gillette so viel besser abschneidet als Wilkinson? Ein Blick auf die zehn Topseller beider Marken ermöglicht eine Erklärung. Gillette setzt bei seinen Bestsellern auf eine vorbildliche Content-Strategie und erreicht einen durchschnittlichen Content-Score von 86 Punkten (Content-Score von Market Genius erlaubt auf einer Skala von 0 bis 100 eine entsprechende Einschätzung). In zehn von zehn Fällen ist z.B. die maximale Anzahl von Bullet-Points eingepflegt. In neun von zehn Fällen wird auch der verkaufsfördernde A+-Content eingesetzt und in sieben von zehn Fällen ist mehr als ein hochauflösendes Produktbild hinterlegt.

Vermarktungsprobleme bei Wilkinson

Wilkinson hingegen hat hier noch viel Potenzial. Der durchschnittliche Content-Score beträgt nur 60 Punkte. Nach Angaben von Metoda erfüllt kein einziger Topseller alle Content-Anforderungen. Nur fünf der zehn untersuchten Topseller hatten mehr als ein hochauflösendes Produktbild hinterlegt und in ebenfalls nur fünf Fällen wurden alle Möglichkeiten der Bullet-Points ausgenutzt. Besonders mager sieht es bei den Wilkinson-Topsellern mit dem wichtigen A+-Content aus. Lediglich auf drei Produktseiten fanden sich die attraktiven Inhalte. Metoda-CEO Stefan Bures ist entsprechend der Ansicht, dass Wilkinson seine Hausaufgaben bei Amazon noch nicht richtig gemacht hat. „Die Amazon-Strategie sollte deutlich verbessert werden, was u.a. die großen Contentlücken zeigen. Der resultierende Marktanteil von lediglich 8,6 Prozent spricht eine sehr deutliche Sprache. Natürlich muss das nicht so bleiben. Mit einem professionell umgesetzten Online Category Management könnte Wilkinson die Situation schnell durch eigenes Zutun verbessern und auch im wichtigen Amazon-Kanal die Rolle einnehmen, die der traditionsreiche Anbieter aus dem stationären Geschäft gewohnt ist“, erklärt er weiter.

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